1794 verhandelte Eva Kockenbecker, geb. Kockenbecker, Ehefrau des Mousquetiers David Kockenbecker, im Namen ihres Mannes über Entschädigungen des Stiefvaters Hans Kockenbecker und ihres Mannes Schwager, den Halbbauern David Kockenbecker zu Linow. Dabei ging es im Rahmen der Erbauseinandersetzung um die Abfindung der Miterben von David Kockenbecker. Aufgrund des Vermächtnisses des Erblassers erhob David Kockenbecker einen, von den Verwandten anerkannten Anspruch an der Bude Nr. 1 in Bischofthum. Diese Bude wiederum wurde vom Halbbauern Martin Kockenbecker vom Lübschenhof genutzt und vom Einlieger Hans Kockenbecker bewohnt.
In den Verhandlungen hieß es u.a.:
… worauf sie dann vortrugen, daß er der Halbbauer Martin Kockenbecker sich allenfalls entschließen wollte die jetzigen Gebäude so wie sie da stünden mit dem Grund und Boden an den Mousquetier David Kockenbecker abzutreten, und sich gantz neu die nöthigen Zimmer zu den Halbbauer Hofe gegen die gewöhnliche Baufreiheits Gelder und dem freyen Bau-Holtze aufzubauen. Gelegenheit finde sich dazu im Dorfe, nehmlich die Lein Stelle bey der Schmiede, so bis hierher das Vorwerk Casimirshoff genutzet, und ppter. 1 Magdebg. Morgen groß seyn möchte …
Amtsgericht Bublitz I/74_1781+11+09
1789 waren alle Streitigkeiten bezüglich der Bude beendet, Hans Kockenbecker in einer anderen Bude einquartiert und die Abfindungen geleistet. Der Mousquetier David Kockenbecker hatte die Bude Nr. 1 in Besitz genommen und die Erbverschreibung sowie die Berichtigung des Besitztitels an dem Grundstück beantragt. Am 28.11.1794 erhielt David Kockenbecker die Erbverschreibung über die Bude vom Königl. Preuß. Pommersch. Amt:
Wir setzen ordnen und bestättigen also mehrgedachten David Kockenbecker zu einem Wirth und Eigenthümer der zu Bischofftum Sub. Nr. 1 belegenen Bude von 28 Fuß lang und 14 Fuß breit mit denen dabei befindlichen Pertinentien einer Scheune von 25 Fuß lang und 18 Fuß breit, ingleichen einer Hoflaage von 70 Fuß lang und 50 Fuß breit und der Befugnis eine Kuh, ein Schwein und 2 Schaafe auf der Dorf Weide gegen Erlegung des üblichen Weyde-Geldes zu halten, dergestalt und also, daß er selbige als sein wohlerworbenes Eigenthum nutzen und gebrauchen, dieselbe verkauffen, verschenken, vertauschen, verpfänden und sein und der Seinigen Erben entweder per Testamentum oder ab intestato verlaßen könne, …
Amtsgericht Bublitz I/74_1794+11+28_Erbverschreibung
Um 1817 verstarb der Mousquetier David Kockenbecker, seine Erben waren Johann Friedrich, David Wilhelm, Carl Friedrich Kuchenbecker aus Bischofthum und die Witwe des verstorbenen Michael Friedrich Kuchenbecker, eine geborene Anna Sophia Kuchenbecker aus Gust.
Johann Friedrich und David Wilhelm Kuchenbecker übernahmen die Bude je zur Hälfte: Bude Nr. 1a + 1b.
Danach gab es mehrere Besitzerwechsel. 1890 hat August Glashagen durch Kauf die beiden Hälften wieder vereinigt und zu einem Vollbauernhof ausgebaut.
Die Pointe dieser Geschichte ist: Der letzte deutsche Besitzer der Bude Nr. 1 bzw. dem durch Zukauf daraus entstandenen Bauernhof war Hugo Heinrich Gollnick, der Vater von Detlef Peter Paul Gollnick, geboren am 04.04.1938 auf diesem Hof, heute wohnhaft in Preußisch Oldendorf und fleißiger Forscher zu Bischofthum und seinen ehemaligen Einwohnern.