Bischofthum liegt auf dem pommerschen Höhenrücken, der in seiner gesamten Ausdehnung von der Elbe bis zur Memel auch Baltischer Landrücken genannt wird. Der Pommersche Höhenrücken erstreckt sich auf etwa 220 km Länge zwischen Oder und - Weichsel; seine höchsten Erhebungen sind u. a. der Turmberg (331 m) in Westpreußen, der Schimmritzberg (256 m), der Steinberg (234 m) und der Bullenberg (219 m). Sie liegen auf dem Hauptendmoränenwall der letzten Vereisung der Weichseleiszeit.
Die höchsten Erhebungen in oder bei Bischofthum sind der Essberg (171 m), der Bruchberg (177 m) und der Juliusberg (173 m). Der Dorfsee von Bischofthum liegt auf einer Höhe von 158,6 m.
Die Gipfel des pommerschen Höhenrückens bilden die Wasserscheide zwischen den Küstenflüssen im Norden und den zur Netze und Warthe entwässernden Flüssen im Süden. Hier liegen auch die schönsten Seen Norddeutschlands, die sogenannte Pommersche Seenplatte. Wir finden Lehm-, Kies- und Sandböden in buntem Wechsel, große Findlinge, kleine wachsende
Steine, weil unter dem Pflug alljährlich neue Steine aus dem Acker herausgehoben werden, evtl. auch hochgedrückt durch den tiefen Bodenfrost im Winter, dazu urwüchsige Mischwälder.
Diese Höhen sind jedoch nicht allein durch die eiszeitlichen Aufschüttungen entstanden: Zu Beginn des letzten großen Eisvorstoßes hat sich der Gesteinsuntergrund angehoben und so für die Inlandeis ströme eine unüberwindliche Barriere gebildet. Diese Bewegungen reichen noch in weit jüngere Zeiten; die Neustettiner Senke, entlang der Tornquist-Verwerfung, scheint sich erst in der Nacheiszeit herausgebildet zu haben.
Der Pommersche Höhenrücken wird im Norden von der kuppigen Grundmoräne (bucklige Welt
) und im Süden von dem durch Schmelzwasser aufgeschütteten Sander eingerahmt. Zahllose Seen, Rinnenseen, Stauseen, Sölle durchsetzen den Höhenrücken und seine angrenzenden Landschaften. Häufig reihen sie sich zu Seenketten aneinander, daher auch Pommersche Seenplatte
oder Pommersche Schweiz
, vermutlich in ehemaligen Schmelzwasserrinnen der Eiszeit. Die Pommersche Schweiz umfasst im Wesentlichen die Kreise Dramburg und Neustettin. Über 1400 Seen sind größer als 1 ha. Die größten Seen der Pommerschen Schweiz sind:
- der Dratzigsee mit 18,6 km² und 83 m Tiefe,
- der Vilmsee mit 18,3 km²,
- der große Lübbesee mit 14,9 km² und 46 m Tiefe,
- der Große Pielburger See mit 9,3 km² und 54 m Tiefe,
- der Große Böthinsee mit 8,7 km² und 36 m Tiefe und
- der Große Ziethener See mit 7,5 km² und 30 m Tiefe.
Die meisten Seen werden von den Flüssen Hinterpommerns, die fast alle auf dem Höhenrücken entspringen, durchflossen. Seen und Flüsse sind von weiten Waldungen umgeben, größere Städte fehlen.
Das Land um Bischofthum ist charakteristisch für eine Moränenlandschaft mit dem Nebeneinander von welligem Hügelland und streckenweisem Flachland und dem Durcheinander von gutem Boden und Sand.
Die lehmig mergligen Grund- und Endmoränenböden werden landwirtschaftlich intensiv genutzt, die Sandböden der Sander sind mit Kiefernwäldern und Heide bedeckt. Auf dem Pommerschen Höhenrücken waren Saatzuchtbetriebe für Roggen und Kartoffeln sowie die Merinoschafzucht angesiedelt.
Aus geologischer Sicht stellt sich die Landschaft bei Bischofthum wie folgt dar: Die Hauptendmoräne zwischen Oder und Westpreußen zerfällt in mehrere Abschnitte (Fig. 15 u. 23). Den ersten Teil bildet der mehrfach unterbrochene, in der Neumark zwischen Zehden und Berlinchen liegende Kamm, den zweiten ein N.-S. gerichtetes Stück von Schwachenwalde bis Nörenberg, den dritten ein im großen NO. laufender Zug, der dicht vor Bublitz nach N. umbiegt, den letzten ein mit vorigem paralleler, nur etwas nach N. zurückgeschobener Kamm, der von Bublitz bis zum Radaune-See geht und dort mit den westpreußischen, in scharfem Winkel anstoßenden Moränenzügen sich schart. Südlich und südöstlich vor der Moräne breitet sich der mächtige, zur Netze abgedachte Sander aus, von dem nur noch ein kleiner Teil zu Pommern gehört, nämlich ein Zipfel bei Bernsdorf, der Oberlauf der Küddow bei Kasimirshof und Neustettin, die Gegend von Dramburg, Falkenburg, Tempelburg und der Winkel von Nörenberg. Das sind Heidesandstrecken mit den alten Schmelzwasserrinnen, deren Kolken und Flußtalseen. Die Moräne ist oft kammartig ausgebildet, jedoch stark verbreitert bei Bublitz und nördlich von Bereut. Ihren Zug charakterisieren Stein- und Blockpackungen, welche man an verschiedenen Stellen auszubeuten begonnen hat. Die Knicke sind meistens Unterbrechungen und Austrittsstellen großer Schmelzwasserflüsse. Typisch ist der aus drei Rinnen verschmelzende Enzig-See […] an den sich im Sande Reihen langgestreckter, tief eingesenkter Seen (Dolgen-See) als Reste des Stromlaufes bis zum Lübbe-See anschließen. Genau das gleiche bemerken wir dort, wo die Eisenbahn Wangerin-Dramburg den Moränen-wall durchquert. Dahin gehören ferner der Zetzin-See, der Virchow-See bei Wurchow und die damit verbundene Seenlinie der obersten Küddow bei Kasimirshof inklusive Dolgen See. Diese Erscheinung kehrt wieder bei Baldenburg, im Tessenthin- und Bölzig-See, bei Borcyskowo im Kamenz-See und vor allem in dem westpreußischen Scharungswinkelder Moräne, wo der Radaune See eine lange schmale Schmelzwasserrinne darstellt, die mit dem Gawidlinver-See auf die Schwarzwasserfurche radial zuführt. Ganz eigenartig ist das Loch bei Persanzig in der Hauptmoräne, wohl ebenfalls ein zum Streitzig-See bei Neustettin gehörendes Gletschertor, das aber nun der Persante als einzigem pommerschem Flusse ein Übergreifen über die Kammlinie nach Süden ermöglicht.