Über ein Windrad in Bischofthum

Erstes Windrad in Bischofthum bei Baldenburg

Mein Urgroßvater mütterlicherseits, Theodor Gehrke, war etwa ab 1875 Lehrer in Bischofthum.
Zur Verbesserung der Lebenslage ihrer oft großen Familien waren die Lehrer damals gehalten, nebenbei eine kleine Landwirtschaft, Bienenzucht oder auch Obstanbau zu betreiben.
Mein Urgroßvater versuchte es außerdem mit dem technischen Fortschritt.
In unmittelbarer Nähe des Dorfes befand sich ein etwa 60 Morgen großer Sumpf. Ein Abfluss war auf Grund der ca. 12 m hohen Ränder des Geländes nicht möglich.
Deshalb hat mein Urgroßvater ein Windrad entwickelt und gemeinsam mit dem Dorfschmied — bei hohen eigenen Kosten — aufgestellt. Das Windrad sollte eine Pumpe antreiben, um das Gelände trocken zu legen.
Alle Bemühungen waren jedoch vergeblich!
An zu wenig Wind wird es nicht gelegen haben. Es ist aber zu vermuten, dass die wirkungsbeste Flügelform für Windräder noch unbekannt war und geeignete Kugellager damals nicht zur Verfügung standen.
Schließlich wurde den Dorfbewohnern die Lärmbelästigung durch das Windrad zu groß und es musste abgebrochen werden. Nach seiner Pensionierung soll dann mein Urgroßvater noch viele Jahre experimentiert haben, mit dem Ziel, ein Perpetuummobile zu bauen.

Helga Langpap, geb. Ewert