Auch Feste wussten die Bischofthumer zu feiern. Sie fanden unter freiem Himmel statt und waren eine willkommene Abwechslung zum eher tristen und harten Alltag des Lebens.
Der Chronist und Historiker Thomas Kantzow (1505-1542) beschrieb die Familienfeiern in Pommern im 16. Jahrhundert:
Das Volk aber ist durchaus sehr fräßig und zehrisch, und mag ihnen eine leichte Ursache vorfallen‚ dass sie große Unkosten tun. Denn, wird ein Kind geboren, so haben die Weiber ihren Prass; wirds getauft, so bittet man die Gevattern und nächsten Freunde dazu; gehet die Frau wieder zu Kirchen, tut man gleicher Gestalt. Wenn eine Hochzeit wird, so bittet man Freunde und Fremde zu, prasset drei, vier, fünf und bisweilen mehr Tage aus und aus, und schenkt dem Bräutigam und der Braut nichts.
Stirbt einer, so ists an etlichen Orten gewöhnlich, dass man diejenigen, so bei der Begräbnis gewesen, zu Gaste ladet und ihnen flugs aufschuzzet. Ist der Tote etwas gewesen, so lässt man ihm ein Seelbad nachtun, dass die armen Leute baden, und man ihnen Brot und Bier gibt. Darnach bestellt man für sich und die Freundschaft auch ein Bad, und baden auch und halten einen guten Prass. Item es ist kein hoch Fest im Jahr, als Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Fastnacht, man holt in den Städten und Dörfern Brüderschaften und Gilten, bei acht oder mehr Tagen, welches alles mit Fressen und Saufen ausgerichtet wird. Also, es komme einer zur Welt, und wenn er in der Welt ist und wieder von der Welt scheidet, so muss geschlemmet und gedemmet sein. Und man soll sich nicht verwundern, dass sie bei den Toten so guter Dinge können sein, denn in den Städten und Dörfern, wenn sie einen zu Grabe geleiten, so suchen sie keine schwarzen Kleider dazu, sondern je besser und bunter sie sie haben, sonderlich die Frauen, je lieber sie sie antun.