Vorgehensweise
Diese Chronik entstand ergänzend zu meiner privaten Familienforschung mithilfe der wenigen ortsbezogenen Dokumente und unter Nutzung der Ausarbeitungen vieler Autoren, die in ihren Fachgebieten besser als ich zuhause sind. Ein wesentlicher Antrieb war die Hoffnung, die eigenen patrilinearen Vorfahren aus dem Dunkel der Geschichte hervorholen zu können.
Trotz des Versuchs zu größtmöglicher Genauigkeit gilt, dass es absolute Wahrheiten nicht gibt, auch keine auf die Vergangenheit bezogenen. Genealogie, d.h. Familien- oder Ahnenforschung ist daher bestenfalls Historie im Sinne von erbaulichen, lehrreichen Erzählungen oder Berichten.
Es gibt nur einen Stand der Forschung, der Lücken hat, die mit Spekulationen gefüllt werden, mit Interpretationen. […] Geschichtsforschung ist Annäherung. Ständige Revisionen sind schon deshalb notwendig.
Dirk Kurbjuweit Der Wandel der Vergangenheit, Der Spiegel, 2014
Wie bei allen chronikalischen oder genealogischen Daten gelten nur die mit Primärquellen belegten als glaubhaft, im Fall dieser Chronik müssen sie zudem einen Bezug zu Bischofthum haben.
Die übrigen, in diesem Abriss enthaltenen Aussagen sind Erklärungsversuche oder Vermutungen.
Es gibt nur noch wenige amtliche Dokumente, die etwas über Bischofthum und seine Einwohner aussagen. Die Originale der Kirchenbücher sind vermutlich beim Brand des Pfarramtes Kasimirshof vernichtet worden, wie auch die Standesamtsregister größtenteils nicht mehr auffindbar sind. Selbst der Verbleib der Duplikate, die im Amtsgericht Bublitz verwahrt wurden, ist nicht geklärt.
Und selbstverständlich ist man bei Urkunden immer im gewissen Maße von dem Glücksfall ihrer Erhaltung, dem Zufall ihrer Entdeckung und der Eindeutigkeit der Aussage abhängig.
Die Bücher der Chronik von Bischofthum sind nicht für den Druck bestimmt und folgen daher nicht den Vorgaben zum Textsatz für wissenschaftliche Arbeiten, auch die Regeln für wissenschaftliches Zitieren wurden nicht beachtet. Viele Informationen sind den im Internet öffentlich zugänglichen Quellen entnommen und mithilfe von Suchmaschinen leicht zu identifizieren, selbst wenn diese möglicherweise nicht genannt sind.
Überwiegende Grundlage für die in der Chronik genannten Personen waren die im Staatsarchiv Köslin (Archiwum Państwowe w Koszalin) entdeckten Grundakten. Diese Akten lassen oft einen Interpretationsspielraum bezüglich der Verwandtschaften und selbst bei den Besitzern der Grundstücke. Manche der in den offiziellen Dokumenten verwendeten Namen oder Angaben sind mehrdeutig, manche verleiten zu widersprüchlichen Schlussfolgerungen. Deshalb muss der Abriss zu Bischofthum gelegentlich im Ungefähren verharren.
Das Staatsarchiv Köslin hat vor kurzem das Heiratsregister von 1903 bis 1909 des Standesamts Kasimirshof ins Netz gestellt. Die darin enthaltenen Daten wurden in die 3. Version der Chronik eingearbeitet. Gravierende Änderungen ergaben sich nicht.
Da Aussicht auf Entdeckung weiterer Dokumente besteht, kann dieser Abriss hoffentlich weiter ergänzt und die bestehenden Unsicherheiten beseitigt werden.
Informationen zur Geschichte Bischofthums können oft nur aus der Kombination einzelner Vorgänge geschlossen werden. Im vorliegenden Fall erfordert der Rekonstruktionsversuch den Abgleich der wenigen im Staatsarchiv Köslin Archivalien untereinander und mit anderen zugänglichen Dokumenten und Angaben der Zeitzeugen sowie mit diversen geschichtlichen, archivalischen und sonstigen im Internet abgebildeten Berichten.
Eine weitere Schwierigkeit entstand aus der sich wandelnden Bedeutung mancher oder der Einführung neuer Begriffe, z.B. wurde bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts zwischen Bauerhöfen, Katen und Buden unterschieden. Nach der Separation und den zunehmenden Verkäufen waren diese an die Größe der bewirtschafteten Fläche gebundenen Bezeichnungen nicht mehr sinnvoll. Stattdessen wurde zunehmend die Bezeichnung Grundstück
benutzt. Die Begriffe standen eine Zeitlang nebeneinander und erschweren in einigen Fällen die eindeutige personelle oder topografische Zuordnung.
Die Themen in den vier Büchern der Chronik von Bischofthum überschneiden sich teilweise. Deswegen waren wörtliche oder sinngemäße Wiederholungen einiger Texte nicht zu vermeiden.
Ausstehende Recherchen
Im Staatsarchiv Schneidemühl lagern nach Auskunft von Uwe Thiel aus Dargun unter der Bezeichnung Grenzregion von Posen-Westpreußen in Schneidemühl
Akten zur Kirche von Kasimirshof, die auch Auskunft über die Schule bzw. die Lehrer in Bischofthum geben können. Diese Akten wurden noch nicht eingesehen.
Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile
ul. ppłk Aleksandra Kity 5, 64-920 Piła
Tel.: 67 349 16 08 / 67 349 16 09
E-Mail: pila@poznan.ap.gov.pl
Rejencja Pograniczua Poznan-Prusy Zachodnie w Pile
(Grenzregion von Posen-Westpreußen in Schneidemühl)
W./ sygn. 7028–7033 (1840-1942)
In den Stammbaum wurden nach Angaben von Amtsrat Hans Kluck, übermittelt von Gesa Christiane Wenz geb. Kuchenbecker aus München, weitere Familienmitglieder aufgenommen, darunter ein vermeintlicher Spitzenahn Paul Kuchenbecker, + 1730 in Sparsee. Die Belege sollen in den Grundakten von Sparsee zu finden sein. Diese bisher im Rahmen der vorliegenden Forschungsarbeit nicht ausgewerteten Grundakten werden verwahrt in:
Archiwum Państwowe w Koszalinie oddział w Szczecinku
ul. Parkowa 3, 78-400 Szczecinek, Polen
Tel.: 94 374 03 63
E-Mail: szczecinek@koszalin.ap.gov.pl
Akten
Die Angaben zu Grundstücken und deren Besitzern sowie die Personalien von Lehrern sind den nachstehend aufgeführten Akten entnommen.
Deren Aufbewahrungsort ist das
Archiwum Państwowe w Koszalinie (Staatsarchiv Köslin)
ul. M. Skłodowskiej-Curie 2, 75-950 Koszalin
Die Urkunden des Heiratsregisters wurden der Datenbank Metryki.GenBaza.pl entnommen.
Danksagung
Insbesondere von Detlef Gollnick und Egon Giese stammen viele wertvolle Informationen. Ebenso sind von folgenden Personen namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge / Fotos in diesem Abriss zu Bischofthum enthalten: Diane Curley, Reinhard Frank, Jens Gohlke, Hella Jegodka, Gerhard Klatt, Kurt Klatt, Ostfried Kuchenbecker, Jens Laschewski, Christel Meixner, Dr. Arno Schliffke, Gunthard Stübs, Helmut Tesch, Linda Tao, Doris Wehner, Erika Wurch, Margarete Wurch.
Ihnen und den jeweils im Text namentlich genannten Autoren spreche ich meinen herzlichen Dank aus.
Andere bedeutende Quellen sind im Text genannt und finden sich auch im Quellenverzeichnis.