Die Daten der Lehrer von Bischofthum hat überwiegend Uwe Thiel aus Dargun zur Verfügung gestellt, der zu den Lehrern im Kreis Neustettin forscht.
Michel Kuchenbecker (um 1764)
Michel Kuchenbecker, von Beruf Schneider, geboren 1736, wurde in der Conduitenliste der Schulbedienten und Küster des Bublitzschen Synodi, d. 4. Januar 1764 wie folgt beurteilt:
Michel Kuchenbecker, 28 Jahre alt, von Profession ein Schneider, liest, schreibt, singt und informiert gut, lebt nicht in Streit mit dem Pastor u. d. Gemeinde, nicht dem Trunke ergeben, sein Unterhalt ist schlecht
Geheimes Staatsarchiv, GStA PK I. HA Rep. 30, Nr. 119a, Pak. 9549
Michael Gollnick (ca. 1788-1805)
Michael Gollnick war vermutlich vorher in Heinrichswalde als Lehrer tätig.
Egon Giese
Friedrich Haak (um 1836)
wurde als Schullehrer und als Zeuge bei der Unterschrift des Bauern Johann Christof Nöske unter dessen Testament genannt.
Amtsgericht Bublitz I/80_1836+11+22
David Kuchenbecker (von 1794 bis 1835)
geb. 22.04.1764 in Bischofthum, Heirat mit Helene Hedwig Scheel
David Kuchenbecker, wohl vor Nov. 1835 emeritiert da seit Nov. 1835 Ernst Reinke hier im Amt.
Einkommensnachweisung vom 31.01.1834, gefertigt von dem (ohne gesetzmäßige Vokation (Berufung) 40 Jahre im Amt stehenden) Kuchenbäcker (er unterschreibt selbst so)
(Nachweisung des Einkommens der Schulstelle in Bischofthum v. 31.01.1834 – APwP, RwP Nr. 7286 (1815-1906) die Dotation der Schulen im Pfarrbezirk Casimirshof, Synode Bublitz)
Bescheid vom 06.08.1838:
Das ohne Allerhöchste nähere Bestimmung hierher remittirte Immidiats Unterstützungs Gesuch des emiritirten Schullehrers David Kuchenbecker zu Bischoffthum vom 11. v. Mts. wird der Königlichen Regierung zur geneigten Berücksichtigung und Bescheidung des Bittstellers anliegend zugefertigt.
Ernst Reinke (seit Nov. 1835)
… Wangerin (1839)
Ihm ist die Küster- und Schullehrerstelle in Zowen bei Coeslin verliehen und möchte seine bisherige Stelle zu Michaeli des Jahres verlassen (Schreiben des Schullehrers Wangerin in Bischofthum an die Regierung Köslin v. 16.08.1839 – APwP, RwP Nr. 7282 (1839-1846) wegen der Schulen und Schullehrer im Pfarrbezirk Casimirshof, Synode Bublitz)
Johann Gottlieb Fuhrmann (1840–1846)
wurde 1816 geboren.
Im Kirchenbuch von Sparsee ist die Heirat des Lehrers Johann Gottlieb Fuhrmann aus Bischofthum mit Jungfer Sabine Henriette Groth aus Sparsee am 22.04.1840 dokumentiert:
[1840-H1] Sparsee
Johann Gottlieb Fuhrmann war Pate von
Johann Friedrich Blankenburg, geb. am 28.08.1841 in Sparsee.
[1841-G22] Sparsee
Zu dem Zeitpunkt war Johann Gottlieb Fuhrmann Schullehrer in Bischofthum. Vermutlich ab 1842 war er Lehrer und Küster in Stepen und Pate von
Johann Carl August Fuhrmann, geb. am 23.10.1849 in Sparsee.
[1849-G39] Sparsee
Carl Johann August Groth, geb. am 28.09.1851 in Sparsee.
[1851-G26] Sparsee
Albert Ernst Fuhrmann, geb. am 16.09.1854 in Sparsee.
[1854-G37] Sparsee
Christoph Bernhard Krüger, geb. am 22.12.1855 in Sparsee.
[1855-G53] Sparsee
1861 war Johann Gottlieb Fuhrmann Lehrer in Gellin und Pate von
Bernhard Reinhold Groth, geb. am 27.03.1861 in Sparsee.
[1861-G16] Sparsee
Die Ehefrau von Johann Gottlieb Fuhrmann, Sabine geb. Groth, war, als die Eheleute in Stepen wohnten, Patin von Friederike Wilhelmine Engelbert Gumz, geb. am 07.11.1855 in Sparsee.
[1855-G45] Sparsee
Theodor Bernhard Fuhrmann, geb. am 19.3.1855 in Sparsee.
[1855-G11] Sparsee
August Noeske (1846–1853)
08.06.1843 bei Versammlung des Lehrervereins des Reg. Bez. Köslin war auch Lehrer Nöske (Noeske) anwesend und wurde als Mitglied aufgenommen.
Geheimes Staatsarchiv, GStA PK, I. HA Rep. 76 Seminare, Nr. 7947, S. 14RS
August Noeske wurde als Schullehrer aus Bischofthum dokumentiert und als Pate von
Caroline Louise Auguste Below, geboren am 12.1.1851 in Sparsee.
[1851-G5] Sparsee
Im Jahre 1853 wurde August Nöske nach Bölzig versetzt, wie sein Schüler Theodor August Gehrke berichtete.
Regierung Köslin/5271_1862+02+25
Aus der Taufurkunde von Hulda Augustine Holdine Dahlke wissen wir, dass August Wilhelm Noeske mit einer Caroline, deren Geburtsname nicht genannt ist, verheiratet war.
[1848-G15] Kasimirshof
Wilhelm Bordt (1853-1860)
Theodor August Gehrke schrieb in seinem Lebenslauf auch, dass Wilhelm Bordt der Nachfolger von August Noeske war. Außerdem führte er aus, dass er seine Lehrerausbildung von Wilhelm Bordt empfangen habe.
Regierung Köslin/5271_1862+02+25
Wilhelm Bordt hatte am 28.07.1853 seine Stelle in Naugardt gekündigt und um Versetzung gebeten. Daraufhin war Bordt vom 1. November 1853 bis Oktober 1860 Lehrer in Bischofthum. Seit 1857 war Bordt mit Vocation
(= Bevollmächtigung) versehen.
Bei einer Prüfung am 6. April 1854 unterrichtete Bordt 40 Kinder. Sein Einkommen belief sich im Jahre 1857 auf 32 rt Schulgeld neben dem landwirtschaftlichen Ertrag von dem 10 Morgen großen Schulacker. Wegen der Dürre im Jahre 1856 hatte Bordt einen Teil seiner Roggenernte verloren und bat um Unterstützung. Die Bitte um Unterstützung wiederholte er am 4. Mai 1860.
Am 6. Mai 1860 bat er wegen des nicht auskömmlichen Einkommens um die Versetzung auf eine einträglichere Stelle. Bordt trat dann eine Küster- und Schullehrerstelle in Sommin, Kreis Bütow an und bat wegen der Umzugsschäden am 6. November 1860 wiederum um Unterstützung.
Bordt hatte 6 Kinder.
Hasse (um 1859)
Schulpräparand (lat. ein Vorzubereitender)
Egon Giese
Carl Lauber (1861–1863)
Carl Lauber war noch im Juli 1860 Lehrer in Schilde bei Dramburg.
Regierung Köslin/5883, S. 103
Vermutlich war Carl Lauber seit 1861 Lehrer in Bischofthum, er erhielt zu Johanni (Mitsommerfest, 24.06.1861) von der Gemeinde Schulgeld in Höhe von 12 rt 10 sgr. Während des Winters 1860/61 wurde die Schule von einem Präparanden versehen.
Regierung Köslin/5883, S. 105-106
Dokumentiert ist, dass seit 1. April 1861 eine jährliche Gehaltszulage von 15 rt zu zahlen sei.
Regierung Köslin/5883, S. 107
Und mit Datum vom 28.10.1861 wurde das Einkommen des Lehrers festgehalten: Schulgeld und Gehaltszulage bar 64 rt, 11 Morgen Acker und Wiesen.
Regierung Köslin/5883, S. 108
Ein weiteres Dokument belegt, dass Carl Lauber noch am 08.08.1862 Lehrer in Bischofthum war.
Regierung Köslin/5883, S. 116
Franz Wilhelm Hoffmann (1863–1875)
geboren 1823, gestorben 16.03.1881
Am 9. Mai 1847 erklärte die Königl. Prüfungs-Commission für das Elementar-Schulamt
den als tüchtig für die Verwaltung einer Volksschule und die Prüfung als mit dem Prädikat gut
bestanden.
Regierung Köslin/5496_1847+05+09
Franz Wilhelm Hoffmann war zunächst Lehrer in Coccejendorf. Das Ministerium in Köslin beschied dem Lehrer Hoffmann aufgrund der Überschreitung des Züchtigungs-Rechtes in Coccejendorf am 26. Mai 1863:
Ihre Stellung in Coccejendorf ist durch Ihre Schuldweise unhaltbar geworden, daß Ihr Abgang von dort dringend nothwendig erscheint, wenn nicht die dortigen Schulverhältnisse je länger je mehr zerrüttet werden sollen. Wir haben deshalb beschlossen, Sie von dort am 1. Juli d.J. zu versetzen und verleihen Ihnen hiermit die Schulstelle in Bischofthum, Parochie Casimirshof, Synode Bublitz.
Sie haben sich rechtzeitig an den Herrn Pfarrer Meyer in Casimirshof wegen Ihres Umzuges und Ihrer Auseinandersetzung mit der Wittwe Ihres Amtsvorgängers zu wenden und sich in Bischofthum so einzufinden, daß Ihre Einführung in Ihr neues Amt sogleich noch den 1. Juli c. erfolgen kann.
Am 22.04.1863 wurde Franz Wilhelm Hoffmann mit Wirkung ab dem 1. Juli 1863 nach Bischofthum versetzt.
Regierung Köslin/5496_1863+04+22
Am 02.01.1868 bat der Lehrer Hoffmann die Königl. Hochlöbl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Coeslin
um eine Unterstützung wegen seiner geringen Dotation, die er wie folgt schildert:
Die Schulländereien von 9 Morgen 152 QR Acker, 113 QR Gartenland und 1 Morgen 177 QR Wiesen seien in das Gehalt von 21 rt 16 sgr 6 pf mit 3 rt 5 sgr zu hoch angerechnet.
Der Pastor Meyer und der Superintendent Herwig unterstützten seinen Antrag.
Regierung Köslin/5496_1868+01+02
Am 30.05.1874 erging eine anonyme Anzeige an den Pastor Meyer, in der der Lehrer Hoffmann des Saufens und der versuchten Unzucht bezichtigt wird. Zum Schluss wird die Forderung geäußert, den Lehrer bis zu Michaeli (29. September 1874) absetzen zu lassen.
Regierung Köslin/5496_1874+05+30
Im August 1874 vernahm der Superintendent Herwig den Lehrer Hoffmann und berichtete an die Königliche Regierung, Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen
in Köslin unter Beifügung
- der anonymen Denunziation vom 13 Juli 1874, über den unkeuschen Lebenswandel des Lehrers Hoffmann.
- des Protokolls über eine Verhandlung des Pastos Meyer in Kasimirshof mit dem aus der Anonymität herausgetretenen Schulvorstand Wilhelm Roeske am 10.07.1874.
- eines Protokolls über die Verhandlung mit dem
Verklagten
am 24.07.1874 - eines Attestes des Schulzen Dorow und einigen Dorf-Gliedern vom 27.07.1874 über die Führung des Lehrers Hoffmann.
Regierung Köslin/5496_1874+08
Das vorgenannte Zeugnis für den Lehrer Hoffmann vom 27. Juli 1874 unterschrieben 15 Dorfbewohner: Schulz Dorow, Hensel, Dahlke (Gerichtsmann und Kirchenrath), Schacht, Kuchenbecker, Gollatz, Röglin, Völz, Gottlieb Dahlke, Friedrich Kuchenbecker, Volkmann, Handzeichen des Carl Kuchenbecker, George Kuchenbecker, Friedrich Roeske (gewesener Kirchenrat, Bruder des Denunzianten Wilhelm Roeske), Hass. Das vorgenannte Attest lautet wie folgt:
Dem Lehrer Herrn Hoffmann, seit 11 Jahren hier, bescheinige ich hiermit auf Verlangen der Wahrheit gemäß, daß derselbe bei treuem Fleiße in seinem Amte und einem untadeligen mäßigen und nüchternen Betragen sich die besondere Liebe seiner Schulgemeinde erworben hat.
Regierung Köslin/5496_1874+07+27
Am 16. März des Jahres 1881 ist Lehrer Hoffmann gestorben.
PBlS Jg. V, No. 8 v.15.04.1881, S. 127
Durch den Tod ihres bisherigen Inhabers war die Lehrerstelle in Bischofthum, Synode Bublitz vakant und durch die Königl. Regierung zu Köslin wieder zu besetzen.
Das Einkommen der Stelle betrug 750 M. jährlich und zwar: 39 M. durch Landnutzung, 105 M. durch Schulgeld, 162 M. durch Gemeindebeiträge und 444 M. durch Staatsbeihilfen.
PBlS Jg. V, No. 8 v.15.04.1881, S. 127
Theodor August Gehrke (1881–1889)
Theodor August Gehrke wurde am 01.12.1841 in Bischofthum geboren.
Er ging von Herbst 1847 bis 1853 bei Lehrer Noeske zur Schule, danach bekam er Unterricht bei Lehrer Bordt.
In seinem Lebenslauf berichtete er:
Ich wurde […] vom 7. Februar 1856 an durch den Lehrer Bordt in Bischofthum in allen zum Schulfache nöthigen Gegenständen unterrichtet. Nachdem ich dann 3 ½ Jahre in meiner Vorbereitung thätig gewesen, war ich ¼ Jahr bei dem Herrn Prediger Filitz in Baldenburg als Gehülfe bei der Verwaltung der dortigen Rektorstelle.
Regierung Köslin/5271_1862+02+25
Seine erste Schulstelle bekam er am 01.11.1860 in Friedewalde, Synode Schivelbein, Parochie Rützow.
Regierung Köslin/5271_1862+02+25
Mit der Gesamtnote III (drei) bestand Theodor August Gehrke am 10.04.1862 die Lehrerprüfung.
Regierung Köslin/5271_1862+02+25
Offenbar war er auch Lehrer in Cannin, Parochie Alt Krackow, Synode Rügenwalde, denn von dort wurde er am 01.05.1881 nach Bischofthum, Synode Bublitz versetzt.
PBlS Jg. V, No. 9 v. 01.05.1881, S. 144
Hermann Kornmesser (um 1902)
Hermann Kornmesser wurde am 25.10.1868 im Forsthaus Fundel, Kreis Belgard als Sohn des Försters Karl Kornmesser geboren. Seit Michaelis (29.09.) 1883 in Bütow vorgebildet, Prüfung und Tag des Abgangs am 27.08.1888.
Geheimes Staatsarchiv, GStA PK, I. HA, Rep. 76, Nr. 1815-Bütow, S. 48RS-49
Nach dem Adreßbuch der Provinz Pommern
war Hermann Kornmesser um 1902 Lehrer in Bischofthum.
Adreßbuch der Provinz Pommern, enthaltend ca. 23.000 Adressen der bestsituiertesten Bewohner des platten Landes, sowie der Städte Pommerns, Stettin: Niekammer, 1902
August Karl Wilhelm Wendt (1925–1926)
August Karl Wilhelm Wendt wurde am 01.03.1900 in Alt Belz geboren und starb am 31.08.1967 in Oberhausen. Er heiratete am 25.05.1928 Ella Charlotte Kuchenbecker, die am 03.09.1906 in Bischofthum geboren wurde und am 23.08.1999 in Oberhausen starb.
August Karl Wilhelm Wendt legte seine 1. Lehrerprüfung am 05.03.1921 in Köslin ab, die 2. Prüfung am 14.11.1928 in Hölkewiese. Er wurde endgültig am 01.11.1928 angestellt. Er war Lehrer seit dem 01.05.1925 in Stolp, in Bischofthum seit dem 01.11.1925, seit dem 01.08. 1926 in Groß Karzenburg, seit dem 01.07.1928 in Hölkewiese in der evangelischen, dreiklassigen Volksschule und vom 01.08.1934 bis 1945 in Gohren, Kreis Stolp.
August Karl Wilhelm Wendt legte seine 1. Lehrerprüfung am 05.03.1921 in Köslin ab, die 2. Prüfung am 14.11.1928 in Hölkewiese. Er wurde endgültig am 01.11.1928 angestellt. Er war Lehrer seit dem 01.05.1925 in Stolp, in Bischofthum seit dem 01.11.1925, seit dem 01.08. 1926 in Groß Karzenburg, seit dem 01.07.1928 in Hölkewiese in der evangelischen, dreiklassigen Volksschule und vom 01.08.1934 bis 1945 in Gohren, Kreis Stolp.
Regierung Köslin Rep. 65 b Nr. 69/1940
Archivdatenbank August Wendt
In der Chronik von Hölkewiese heißt es, Brigitte Knuth, Schülerin in Hölkewiese um 1937, berichtete, Lehrer Wendt …
… sei strafversetzt worden. Barnikows hätten sich beschwert, weil er ihrer Tochter Renate immer auf den Kopf geschlagen hätte.
Dr. Bodo Koglin
Edmund Frautnik (1928)
Edmund Frautnik wurde am 04.10.1881 in Zickerke Kreis Naugard als Sohn des dortigen Mühlenbesitzers Albert Frautnik geboren.
Auf den Lehrerberuf bereitete er sich in der Präparandenanstalt Plathe vor und besuchte dann das Lehrerseminar Kammin.
Rep. 76, Nr. 2622, S. 42RS
Wie alle angehenden Lehrer absolvierte er zwei Prüfungen. Die 1. Lehrerprüfung bestand er 1902 in Dramburg.
Edmund Frautnik war seit 01.03.1928 Lehrer in Bischofthum. Das Dorf führte die Schule als Eigenschulverband mit 1 Unterrichtsklasse und 1 Lehrerstelle ohne Kirchenamt.
Frautnik unterichtete als alleiniger Lehrer in 1 Klassenraum 18 Knaben und 20 Mädchen.
1886 wurde die Dienstwohnung erbaut, sie hatte 4 heizbare Zimmer. Dazu gehörten 2,5 ha Dienstland, siehe:
Ausführliche Übersicht über sämtliche Schulen u. Lehrer des Regierungsbezirks Köslin nach dem Stande v. 1. März 1928, S. 34-35
Kurt Karl Ferdinand Giese (1928–1941)
Kurt Karl Ferdinand Ernst Giese wurde am 26.07.1896 in Berlin als Sohn des Uhrmachermeisters Ernst Giese geboren und wohnte während seiner Schulzeit in Neustettin, Preußische Str. 2. Er starb am 06.08.1941 in Berlin (Charité). Seine Ehefrau war Irmgard Schwarz, sie wurde am 25.11.1908 in Groß Rambin, Kreis Belgard geboren.
Kurt Karl Ferdinand Ernst Giese war seit dem 01.10.1928 Lehrer in Bischofthum bis zu seinem Tode 1941. Er bekleidete kein Kirchenamt.
Die erste Lehrerprüfung bestand er am 18.12.1919 in Köslin (Eintritt Ostern 1914 in Bütow), die 2. Lehrerprüfung am 01.03.1922 in Soltnitz. Vorgebildet in Neustettin und Rummelsburg, war im III. Nebenkurs von Ostern 1914-1917.
Geheimes Staatsarchiv, GStA PK, I. HA, Rep. 76, Nr. 1815, S. 127RS-128
Endgültig im Volksschuldienst angestellt war er seit 05.05.1924, und unterrichtete wohl bis 30.09.1928 in Soltnitz sowie ab 01.10.1928 in Bischofthum.
Ausführliche Übersicht über sämtliche Schulen u. Lehrer des Regierungsbezirks Köslin nach dem Stande v. 1. März 1928, S. 198-199
PKfL
Auch 1932 führte das Dorf die Schule als Eigenschulverband mit 1 Unterrichtsklasse und 1 Lehrerstelle ohne Kirchenamt.
Kurt Karl Ferdinand Ernst Giese unterrichtete 1932 als alleiniger Lehrer eine 1-stufige Klasse mit 20 Knaben und 16 Mädchen.
Schulaufsichtskreis Köslin II, Statistik 1932, S. 252
Ahnenforschung Thiel
Nach seinem Tod wurden die Schüler auf die ihrem Wohnhaus nächstgelegenen Schulen aufgeteilt, sie gingen teils nach Kasimirshof, teils nach Groß Wittfelde.
Einige Zeitzeugen berichteten über ihren Lehrer Giese bzw. ihren Schulweg:
Über den Verbleib der Familie Giese ist mir nichts bekannt. Da ich mich nicht an einen Todesfall aus der damaligen Zeit erinnere, nehme ich an, dass Herr Giese schon früh zum Militär eingezogen worden ist, so dass die Schulkinder von Bischofthum nach Kasimirshof (3 km) gehen mussten.
Hans-Joachim Fock
Eines Tages starb der Lehrer [Kurt Giese, GK] in Bischofthum. Irgendwann 1943 muß es gewesen sein. Die Aufzeichnungen von Hans-Joachim Fock, Sohn des Lehrers Karl Fock aus Kasimirshof besagen allerdings, dass er zum Militär eingezogen wurde. Egal wie es auch gewesen sein mag, wir Kinder aus Bischofthum mussten nun nach Kasimirshof, dem nächstgelegenen Dorf zur Schule gehen. Die Entfernung von Bischofthum nach Kasimirshof beträgt etwa 2,5 Kilometer plus - minus. Für mich vom Abbau meines Onkels waren es, wenn ich den Feldweg nach Bischofthum bis oberhalb zum Friedhof und dann die Straße gelaufen wäre, fast fünf Kilometer. Aber es gab noch eine andere Möglichkeit, nämlich direkt über die Wiesen bis zum Weg über das Groß-Wittfelder Fließ und dann den Weg der von Lübschenhof nach Kasimirshof führt weiter zur Schule. 3,5 Kilometer waren es aber trotzdem noch. Im Frühling, Sommer und Herbst war diese Strecke gut zu laufen. Allerdings im Winter je nach Schneelage fast unmöglich. Und Schnee gab es in Pommern genug! Die Schneeverwehungen machten einem das Vorwärtskommen manchmal zur Qual.
Gerhard Klatt
Anmerkung: Der Vater von Hans-Joachim Fock hieß Kurt Fock, nicht Karl Fock.
Egon Giese
Egon Giese vom Abbau Baldenburg und Schüler in Kasimirshof, der allerdings nicht mit dem Lehrer Kurt Giese verwandt ist, nannte seine aus Bischofthum stammenden Mitschüler bis 1945:
- Giese, Manfred (verst. 28.4.2005)
- Giese, Ulrich (Lehrersohn, z. Z. Hamburg)
- Gohlke, Gerhard
- Gollnick, Detlef (Jahrg. 1938, z.Z. Pr. Oldendorf)
- Kuchenbecker, Heinz
- Müller, Gerhard (vom Abbau, Jahrg. 1938, z.Z. Ratzeburg)
- Müller, Werner
- Prochnow, Irma (verh. Galuschka vom Abbau, Jahrg. 1928, z.Z. Hameln)
- Rosenow, Gisela (verh. Bonfanti, Jahrg. 1934, z.Z. Berlin)
- Schacht, Günter
- Schacht, Ursula
- Schwanke, Christel (verh. Meixner z.Z. Dortmund)
- Schwanke, Günter (Tischlermeister z.Z. Ratzeburg)
- Traut, Gerhard (Hütejunge bei Ida Kuchenbecker)
- Traut, Michael (Jahrg. 1933)
- Traut, Werner (Jahrg. 1933, Pflegekind bei Karl Kuchenbecker)
- Wurch, Margarete (Lehrerin, Jahrg. 1928, z.Z. Bad Segeberg)
- Wurch, Erika (Jahrg. 1929, z.Z. Ammersbek, Witwe)
- Wurch, Gertrud (Jahrg. 1932)