Kaufkraftvergleiche stellen den historischen Preis einer bestimmten Ware den aktuellen Preis der gleichen Ware gegenüber.
1764 erhielten der Zimmermann und der Maurer 7 Groschen = 84 Pfennige am Tage. Für die Kanne Bier musste er 6 Pfennige zahlen, der Scheffel Weizen (103 ℓ) kostete 3 Taler 4 Groschen = 76 Groschen. 1 Pfund Schweinefleisch kostete in Höchst 0,10 fl, 1 kleines Schwein 2,30 fl, 1 fünfjährige Kuh 30 fl, 1 Paar neue wollene Strümpfe 0,30 fl und 1 Hemd 1 fl. (Die Abkürzung für Gulden ist fl – Floren nach dem Florentiner Fiorino d’oro).
Der Tagelöhner erhielt 8-10 fl im Monat. Dafür konnte er sich ca. 10 Flaschen guten Wein im Gasthaus leisten. Der mit 40 fl im Monat bezahlte Modellmeister in einer Porzellanmanufaktur konnte sich für diesen Betrag schon jeden Tag mehr als eine gute Flasche Wein leisten. Heute verdient ein Landarbeiter etwa 1.900 €/m, dafür bekommt er ungefähr täglich 2 bis 3 Flaschen Wein im Restaurant.
Das Hessische Statistische Landesamt hat 1960 einige Güterpreise aus den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts erfasst. Diese Preise aus dem Jahr 1882 wurden den entsprechenden Preisen von 2012 gegenübergestellt:
Nahrungsmittel | Preis 1882 in Mark (M) | Preis 2012 in Euro (€) | Kaufkraftäquivalent einer M in €1 |
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1 kg Roggenbrot | 0,26 | 2,69 | 10 |
1 kg Weizenmehl | 0,45 | 0,78 | 2 |
1 kg Speisekartoffeln | 0,07 | 1,03 | 15 |
1 ℓ Vollmilch | 0,17 | 0,74 | 4 |
1 kg Butter | 1,98 | 4,46 | 2 |
10 Eier | 0,50 | 1,82 | 4 |
1 Die Kaufkraft einer Mark im Jahr 1882 entspräche der Kaufkraft von …€ im Jahr 2012. Sie ergibt sich als Quotient aus dem Preis im Jahr 2012 und demjenigen im Jahr 1882.
Für die Mark kann mittels der früher veröffentlichten langen Reihe des Statistischen Bundesamtes und dem aktuellen Verbraucherpreisindex die Kaufkraft berechnet werden (Stand August 2008):