Das Dorf Bischofthum bestand vor 1342 nicht. Es ist eine Gründung von Kolonisten, deren personelle Zusammensetzung sich aus der werbenden oder verfügenden Handlung der Lokatoren ergab. Die gemeinsame Arbeit beim Aufbau der Siedlung und die erforderliche gegenseitige Hilfe prägte die Dorfgemeinschaft.
Bis auf den abseits gelegenen Lübschenhof bildeten mehrere Gehöfte und einige wenige Buden für die Altenteiler oder das Gesinde sowie die Schule und die Schmiede das Dorf. Gründe für den dörflichen Siedlungsverband waren die größere Sicherheit der Dorfbewohner im Hinblick auf mögliche feindliche Übergriffe, zum anderen konnte gegenseitige Hilfe bei der Bewältigung der Arbeit leichter organisiert werden. Die uneigennützige Hilfe stand dabei wohl nicht im Vordergrund, sondern eher eine vernunftorientierte Haltung.
Die Buden entwickelten sich nach der Bauernbefreiung zu Gehöften, entsprechend dem Muster der übrigen Gehöfte, die sich im Laufe der Zeit von einzeln stehenden Hallenhäusern zu drei- oder vierseitigen Anwesen mit Haupthaus, Scheune, Speicher, Stall und ggfs. Backhaus gewandelt hatte.
Wie schon der Verteidigungsfall war auch der Brandfall bei der Anlage des Dorfes gut bedacht.
Die Höfe reihten sich an einer Straße auf, die an einem kleinen See vorbeigeführt ist. Die Straße war zunächst überwiegend einseitig bebaut. Die Abstände der Höfe zum See bzw. zum Teich sind gering gehalten, sodass ausreichend Löschwasser zur Verfügung stand. Eine Schmiede, die wegen des offenen Feuers immer eine Brandgefahr darstellte, wurde in den Bruchwald und direkt an den See gebaut. Wo der gemeinsame Backofen stand, ist heute nicht mehr auszumachen.
Die Anlage des Dorfes Bischofthum entsprach dem eines Hagenhufendorfes, wie die im Satellitenbild erkennbaren, noch erhaltenen Geländemarken vermuten lassen.
Dieser Dorftypus zeichnet sich durch eine funktionale Zonierung aus. Direkt an die Höfe schließen die Bauerngärten an. Hinter den Bauerngärten führt ein Weg vorbei, darauf folgen Ackerflächen, die wiederum an einem Erschließungsweg enden. Ob diese Wege früher Teile von Wallanlagen oder Knicks waren, bedarf einer genaueren Untersuchung. Viele dieser direkt an den Höfen gelegenen Ackerflächen waren in Bischofthum abweichend von der üblichen Praxis nicht rechteckig, sondern hatten wegen der gekrümmten Straße einen trapezförmigen Zuschnitt.
Die Flurteilung außerhalb dieses zweiten Erschließungsweges, wie auch Reste von Wällen oder Knicks sind wegen der landwirtschaftlichen Arbeiten nicht mehr zu erkennen, denn die Bewirtschaftung erfolgte nach 1946 großflächig in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG).
Durch die von der Unabhängigen Selbstverwalteten Gewerkschaft Solidarität
(Solidarność
) ausgelöste Bewegung wurde die LPG aufgelöst, sodass die Ackerflächen um Bischofthum heute überwiegend brach liegen.
Selbst die Landmarken der ursprünglichen Grenzen zu den Nachbargemeinden sind aufgrund der Tätigkeit der LPG zum großen Teil verschwunden.