Grundbuch-Blatt Nr. 15
Ortsteil-Nummer 29
Der Hof existiert nicht mehr.
⚭ Maria Louisa Dallü
⚭ Hedwig Louise Neumann
⚭ Johanna Friederike Nöske
>
⚭ Dorothea Maria Kuchenbecker
⚭ Charlotte Auguste Albertine Schubring
⚭ Marie Gohlke
Anmerkung
Das Grundstück Nr. 15 ist eine Abspaltung vom Hof Nr. 5 und liegt in Abbau Bischofthum. Die dokumentierten Besitzer des Hofes Nr. 5 bis zu dessen Teilung waren Kuhl Christian Kockenbecker bzw. Julius Jacob Kuchenbecker und Jacob Friedrich Kul Kuchenbecker. Letzterer übergab eine Hälfte des Hofes an seinen Sohn Michael Friedrich Kuchenbecker und die andere, südliche Hälfte des Hofes an seinen Schwiegersohn Johann Martin Kuchenbecker.
Diese Aufstellung beginnt mit dem ersten Besitzer des Hofes Nr. 15, dem Bauern Johann Martin Kuchenbecker.
-
Johann Martin Kuchenbecker
Am 06.11.1843 erwarb der Bauernsohn Johann Martin Kuchenbecker von seinen Schwiegereltern, Bauer Jacob Friedrich Kuchenbecker und dessen Ehefrau Louise Neumann, die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzflächen von Hof Nr. 5.
Regierung Köslin/12806_1843+11+06
Die abgeteilte Fläche hatte einen Inhalt von 106 ½ Morgen = 27,2 ha und erhielt später die Nummer 15 im Hypothekenbuch.
Dem Kaufvertrag vom 06.11.1843 lag der nachstehende Teilungsplan für die Äcker und Wiesen bei. Die Umrisse des Grundstückes wurden in ein Satellitenbild projiziert.
Johann Martin Kuchenbecker wurde am 30.09.1817 geboren, er heiratete Dorothea Maria Kuchenbecker am 11.02.1842, sie lebte von 1821 bis 1871.
[1817-G6] Kasimirshof
[1842-H1] Kasimirshof -
Noch am 19.11.1844 bezeichnete das Amt Bublitz beim Rezess über die Ablösung von Burg- und Baudiensten die Bauern Jacob Friedrich Kuchenbecker und Johann Martin Kuchenbecker als gemeinschaftliche Besitzer von Vollbauerhof Nr. 5, obwohl die Abschreibung der südlichen Hälfte des Grundstücks im Grundbuch bereits am 28.10.1844 erfolgte.
Amtsgericht Bublitz I/72_1844+11+19
-
Beim Auseinandersetzungs-Rezess zur Ablösung der bisherigen Abgaben am 21.05.1852 wurden (Michael) Friedrich Kuchenbecker als Besitzer des Halbbauer-Grundstücks Nr. 5 und Johann Martin Kuchenbecker als Besitzer des Halbbauer-Grundstücks Nr. 15 erwähnt, d.h., die Teilung des Vollbauernhofes Nr. 5 war nun auch dem Amt bekannt.
Amtsgericht Bublitz I/72_1852+05+21
Der dem Johann Martin Kuchenbecker nachfolgende Hofbesitzer ist in den bekannten Dokumenten nicht belegt (Stand 2014). Seine Kinder waren:
- Ludwig Kuchenbecker, 20. Februar 1842 bis 11. Dezember 1900, Büdner in Bischofthum
- Christlieb Kuchenbecker, 8. Dezember 1846 bis 18. August 1908, Büdner und Fischhändler in Bischofthum
- Julius Hermann Erdmann Kuchenbecker, 7. März 1848 bis 15. November 1915, Bauer in Bischofthum
- Johanne Henriette Erdmuth Kuchenbecker, 31. März 1851 bis 20. September 1915, verheiratet mit dem Halbbauern August Hermann Frank aus Groß Karzenburg
Nach Angaben von Zeitzeugen wird angenommen, dass Hermann Kuchenbecker den Hof übernahm.
-
Julius Hermann Erdmann Kuchenbecker
Julius Hermann Erdmann Kuchenbecker geboren am 07.03.1848, gestorben am 15.11.1915 war verheiratet mit Charlotte Auguste Albertine, geborene Schubring geb. 10.04.1858, gest. März 1945.
Ahnenforscher Rosa
Deren Kinder waren Minna Kuchenbecker und Albert Johann Kuchenbecker.
-
Albert Johann Kuchenbecker
Zeitzeugen benannten als letzten Besitzer, Albert Kuchenbecker, der mit Marie Gohlke verheiratet war.
Bericht der Zeitzeugen
Albert Johann Kuchenbecker wurde am 21. Oktober 1887 in Bischofthum geboren und starb am 1. Juli 1956 in Kiel an einem Herzinfarkt. Er heiratete am 07.04.1922 in Kasimirshof Marie Anna Adelheid Gohlke, sie wurde am 07.03.1894 geboren und starb am 24.05.1984 in Mainz.
Ahnenforscher Rosa
Albert Kuchenbecker und Marie geb. Gohlke hatten eine Tochter: Christel Edith Waltraut, Geburt am 17. April 1923 in Bischofthum, Tod am 16. November 2011 in Mainz.
-
Flucht
Am 26.02.1945 begannen 3 Wochen Flucht. Auguste Kuchenbecker, geborene Schubring (Mutter von Albert Johann Kuchenbecker), Marie Kuchenbecker, geborene Gohlke, deren Tochter Christel Horn, geborene Kuchenbecker, und ihre beiden Söhne Harald und Ingo versuchten der anrückenden russischen Armee zu entkommen.
Auguste Kuchenbecker musste im März 1945
im Straßengraben
zurückgelassen werden. Sie wurde später offiziell mit Wirkung zum 31.12.1945 für tot erklärt.Die Flucht der übrigen Familienmitglieder endete bei Treptow an der Oder. Dort holte die russische Armee sie ein, ihnen wurde alles abgenommen und sie wurden nach Bischofthum zurückgeschickt.
Albert Johann Kuchenbecker war auf dem Hof zurückgeblieben.
Ahnenforscher Rosa
-
Vertreibung
Im Mai 1946 wurden Albert Johann Kuchenbecker und seine Ehefrau Marie geb. Gohlke zur Ausreise gezwungen, sie siedelten in Kiel an.
Ahnenforscher Rosa
-
Zu den Anwesen, die seit Kriegsende durch Verwahrlosung und Abbruch schwer beschädigt wurden, gehören vom Abbau die von Gustav Prochnow, Karl Klatt und Albert Kuchenbecker. Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Guts Lübschenhof waren abgerissen.
Pommernzeitung vom 25. März 1967
-
Auf dem polnischen Satellitenbild und dem Katasterplan sind Reste einer Bebauung nicht erkennbar.
Der Hof existiert nicht mehr.