Die Höfe und Häuser von Bischofthum wurden zwei Ortsteilen zugeordnet: dem Dorf und dem Abbau, letzterer mit einem namentlich bezeichneten Wohnplatz, dem Lübschenhof. Die Abbau-Höfe entstanden nach 1837/1838.
Die nachfolgenden Karten zeigen die Höfe und Häuser mit den Namen der letzten deutschen Besitzer, 2010 gezeichnet vom Verfasser auf der Grundlage des Messtischblattes und eigener Ermittlungen sowie nach Angaben von Detlef Gollnick, Christel Meixner, Erika Wurch, Uwe Schulz und Ostfried Kuchenbecker.
Von den bis Februar 1945 vorhandenen Gebäuden existieren nur wenige, denn ein ehemaliger Einwohner von Bischofthum berichtete:
Ernstere Schäden durch Brand beim Beschuss während des 2. Weltkrieges hat es auf den Höfen von Karl Schülke und August Remter gegeben. Die Höfe von Albert Dahlke und Paul Redlin wurden durch Feuer vernichtet. Und seit Kriegsende sind durch Verwahrlosung und Abbruch die Gehöfte von Otto Müller und Richard Hardtke schwer beschädigt worden.
Zu den Anwesen, die seit Kriegsende durch Verwahrlosung und Abbruch schwer beschädigt wurden, gehören vom Abbau die von Gustav Prochnow, Karl Klatt und Albert Kuchenbecker. Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Guts Lübschenhof waren abgerissen.
Ich bin auch weit im Süden von Bischofthum gewesen. Hinter dem Großen Wittfelder Fließ wollte ich das Gut Lübschenhof besichtigen. Was ich vorgefunden habe, war eine traurige Abbruchstätte! Die Polen haben dort alle Wohn- und Wirtschaftsgebäude bis auf die Scheune eingerissen. Bei letzterer sparte man sich die Arbeit, da sie von selbst einfällt. Wenn das alles der Besitzer von Lübschenhof, Karl Fuhlbrügge, sehen würde!
Pommernzeitung vom 25. März 1967
Wohnplatz Dorf Bischofthum
Weil die Anordnung der Gebäude häufig der Fantasie des Zeichners entsprang (linkes Bild) und mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmen muss, ist die Lage der Anwesen in der folgenden Darstellung mit einem Punkt gekennzeichnet (mittleres Bild). Außerdem wurde die Karte mit dem Satellitenfoto abgeglichen. Dieser Abgleich zeigt, das Messtischblätter die Wirklichkeit nur annähernd wiedergeben. Denn Grenzen werden in der Regel entlang von natürlichen Gelände-Objekten (Gewässer, Bewuchs etc.) gesetzt oder beeinflussen diese, und hier sind einige geringfügige Abweichungen festzustellen.
In die Karte von 2012 wurden die Grundstücksbesitzer von 1945 und die 2017 gültigen Hausnummern eingetragen.
Diese Hausnummern stimmen nicht überein mit den Blattnummern im Grundbuch.
Wohnplatz Abbau Bischofthum inkl. Lübschenhof
Abbau meint ein abseits einer größeren Siedlung liegendes Anwesen; ein zur Siedlung zählendes Einzelgehöft. Die synonymen Begriffe Zerteilung, Aufteilung, Teilung
deuten auf die Entstehung des Begriffes, nämlich die Aufteilung der Höfe in solche, die innerhalb und solche, die außerhalb der Siedlung liegen.
Die Höfe auf dem Abbau Bischofthum – mit Ausnahme des Lübscher Hofes – entstanden nach den Erbverschreibungen um 1837/1838, als die Möglichkeit des Verkaufs gegeben war und die Erwerber ihre Hofgebäude in der Nähe ihrer Äcker und Wiesen errichteten.
Gekennzeichnet sind die Höfe (von links) von Otto Giese (Abbau Baldenburg), Gustav Prochnow, Karl Lünser, Arthur Müller und Willi Kuchenbecker.
In die Karte von 2012 wurden die Grundstücksbesitzer von 1945 und die 2017 gültigen Hausnummern eingetragen. Diese Hausnummern stimmen nicht überein mit den Blattnummern im Grundbuch.
Bei Besuchen des Dorfes in den Jahren 2009, 2010 und 2013 waren die Wege zu den Höfen von Karl Klatt und Albert Kuchenbecker für PKWs nicht befahrbar, weil die Höfe nicht mehr existieren und die Wege vermutlich nur noch von Forstfahrzeugen befahren werden.
Wohnplatz Abbau Baldenburg
Weil einige Bischofthumer Grundstücke an Bauern aus Baldenburg Abbau verkauft wurden oder wegen der engen familiären Bindungen zu Bischofthum sind einige Höfe des Wohnplatzes Abbau Baldenburg in diese Abhandlung mit aufgenommen worden.