Gehöft Karl Klatt

Grundbuch-Blatt Nr. …
Ortsteil-Nummer 27

Der Hof existiert nicht mehr.

 
Erwerb
Besitzer / Eigentümer
Bemerkung
etwa 1876 
Gotttfried Wilhelm Redlin
⚭ Charlotte Friederike Kuchenbecker
Abtrennung von
Hof Nr. 9 
etwa 1876
Hermann C. Redlin
⚭ Hulda Bansemer
 
um 1890
Albert Klatt
⚭ Hulda Bansemer, verw. Redlin
 
um 1927
Karl Klatt
⚭ Klara Raddatz
 
Anmerkung

Die Höfe auf dem Abbau Bischofthum, mit Ausnahme des Lübschenhofes, entstanden während der Separation etwa zwischen 1843 und 1875, als nach der Erteilung der Erbverschreibung die Möglichkeit des Verkaufs gegeben war und manche Erwerber ihre Hofgebäude in der Nähe ihrer Äcker und Wiesen errichteten. Die meisten dieser Abbau-Höfe waren Abspaltungen von alten, im Dorfe gelegenen Gehöften.

So wurde vermutlich auch der Hof von Gottfried Wilhelm Redlin in einen Hof im Dorfe und einen Abbau-Hof geteilt. Eine Voraussetzung für die Separation war der Vollzug seiner Erbverschreibung, der der Regierung in Köslin am 26.02.1840 gemeldet wurde. Der Abbau-Hof hatte eine Fläche von 41 ha, d.h., da die ursprünglichen Höfe nach der Gemeinheitsteilung ca. 65 ha Fläche besaßen, verblieben bei dem alten Redlin-Hof ca. 24 ha.

  • Hermann C. Redlin

    Hermann C. Redlin wird als Sohn von Gottfried Wilhelm Redlin und als Gründer des Abbau-Hofes vermutet. Er wurde um 1856 in Bischofthum geboren und war mit Hulda Bansemer aus Drensch verheiratet. Sie wurde am 09.11.1853 in Drensch geboren und starb im März 1945.

    Gerhard Klatt

    Kinder aus dieser Ehe sind Luise Ida Berta Redlin (1878–…), Maria Margarete Franziska Redlin (1881–…) und Emma Selma Redlin (1885–…).

  • Albert Klatt

    Albert Klatt wurde am 10.10.18?? in Stepen geboren und starb etwa 1939/1940.

    Albert Klatt war mit Hulda Bansemer verheiratet, der Witwe von Hermann Redlin. Er könnte den Hof Ende des 18 Jahrhunderts übernommen und gegen 1927 an seinen Sohn übergeben haben.

    Die Kinder des Ehepaares Klatt-Bansemer waren:

    1. Karl, Geburt: 1889, Heirat: Klara Raddatz, Tod: 1958 in Lübeck. Karl Klatt übernahm den Hof.
    2. Alwine, Geburt: 1891, Heirat: Wilhelm Surel, Tod: 1974 in Hamburg
    3. Gustav Hermann Eduard, Geburt: 4. Mai 1894, Heirat: Ella Antonie Auguste Raddatz, Tod: 25. Dezember 1933
    4. Günter, Geburt: 1894, Tod: 1933 in Berlin
    5. Martha, Geburt: 1897, Heirat: Fritz Schulz, Tod: 1961 in Neu-Isenburg

    Klara und Ella Raddatz, die Ehefrauen der Brüder Karl und Gustav Klatt, waren Schwestern. Ihre Eltern waren August Raddatz (1851-1923) aus Köslin, Bauer in Groß Wittfelde, und Ida Alwine Mathilde Zastrow (1862-1947). Zwei Brüder waren Kriegsopfer und blieben in Frankreich: Vizefeldwebel Reinhold Raddatz, Geburt: 1889, verm. 11.05.1917, Musketier August Raddatz, Tod: 26.10.1917. Die Schwester Ottilie Alwine Raddatz, geb. 01.05.1887 in Gr. Wittfelde, heiratete am 07.01.1908 Hermann Gustav Kuchenbecker, geb. 15.02.1884 in Gr. Wittfelde.

    Gerhard Klatt

  • Karl Klatt

    Karl Klatt wurde 1889 in Abbau Bischofthum geboren, er war 1927 Schöffe und zu diesem Zeitpunkt bereits Besitzer des Hofes.

    Detlef Gollnick

    Karl Klatt war verheiratet mit Klara Raddatz, sie wurde 1895 in Groß Wittfelde geboren und starb 1963 in Lübeck.

  • Die Größe des Hofes ist mit 41 ha angegeben, davon waren 34 ha Acker- und Gartenland, 3 ha Wiesen und 4 ha Holzungen. Der Hof hielt 3 Pferde einschl. Fohlen, 13 Rindviecher, davon 9 Kühe, 4 Schafe und 11 Schweine. Das unvermeidliche Federvieh war nicht angegeben.

    Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern, Leipzig: Niekammers Adreßbücher, 1939, S. 338-339

    Karl Klatt auf dem Selbstbinder bei der Getreideernte
  • Kurt Klatt (18) mit dem Fuchs an der Viehtränke
    auf dem Bauernhof seines Vaters Karl Klatt
  • Eroberung und Besetzung des Dorfes durch sowjetische Truppen, Beschlagnahme der Gehöfte und Vertreibung der deutschen Bevölkerung durch die Polen.

    Über die Flucht und Vertreibung wird ausführlich im Buch Geschichte von Bischofthum berichtet.

  • Zu den Anwesen, die seit Kriegsende durch Verwahrlosung und Abbruch schwer beschädigt wurden, gehören vom Abbau die von Gustav Prochnow, Karl Klatt und Albert Kuchenbecker. Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Guts Lübschenhof waren abgerissen.

    Pommernzeitung vom 25. März 1967

  • Grund und Boden von Gehöft Klatt
    Quelle des Bildes: Gerhard Klatt
  • Gerhard Klatt berichtete von einer Pommernreise im Jahre 2004:

    … fuhr ich weiter nach Bischofthum und dann zum Abbau von Onkel Karl Klatt.

    Überall entlang der Straßen und Feldwege links und rechts brachliegendes Land. Auch heute noch im Jahre 2004. Auf dem Abbau stand nichts mehr. Es war nicht zu erkennen, dass dort jemals ein vorbildlicher Bauernhof gestanden hatte. Alle Gebäude und Stallungen waren verschwunden. Ich hätte heulen können, so mies war mir zumute. Das ganze Terrain war mit Bäumen und Büschen zugewachsen. Das einzige was ich fand, war der Sockel von der Viehtränke. Daran konnte ich mich nun orientieren, wo welches Gebäude ehemals gestanden hatte. Auch den Standort von zwei großen Linden und einem Ahornbaum, die in den vergangenen 46 Jahren noch an Umfang und Höhe zugenommen hatten, konnte ich einordnen.

  • Grundstück von Karl Klatt
    Quelle des Bildes: Geoportal Polen

    Der Hof existiert nicht mehr.