Bischofthum scheint ein Sippennest der Kuchenbeckers gewesen zu sein. Allerdings liegen nur wenige Belege vor, viele Dokumente sind in den Wirren des 2. Weltkrieges und während der Vertreibung verloren gegangen. Und weil die pommerschen Kuchenbecker nicht der überregionalen Führungsschicht oder dem Adel angehörten, sind sie nicht in Biografien behandelt oder in Stammtafeln erfasst worden.
Der (bisher) älteste Nachweis eines Kuchenbeckers in Bischofthum fand sich in der Grund- und Hypothekenakte, Band I, Blatt 6 als Ernennung des David Kockenbecker zum Frey-Schulzen durch Hauptmann George von Bonin auf Bublitz am 26.01.1658.
Mit den jeweiligen Söhnen wurden weitere Kockenbecker bzw. Kuchenbecker zu Dorfschulzen ernannt bzw. deren Ernennung bestätigt: am 28.09.1699 (David Kockenbecker), am 17.06.1713 (David Kockenbecker), am 11.05.1770 (David Kockenbecker) und am 27.03.1794 (Michael Erdmann Kuchenbecker). Letzterer verkaufte etwa um 1815 den Schulzenhof in Bischofthum und wurde Schulze in Sassenburg.
Weitere ältere Belege sind in der Hufenklassifikation zu finden. Bei der Hufenklassifikation von 1717 bis 1719 wurden Kuchenbeckers im Herzogtum Hinterpommern in Hasenfier, Kreis Neustettin (1718) und im Fürstentum Cammin in Porst, Bischofthum, Drensch, Sassenburg (1719) festgestellt.
In Gust, Drawehn, Groß Karzenburg, Klein Karzenburg (Fürstentum Cammin) und in Wurchow (Kreis Neustettin, Herzogtum Hinterpommern) wurden bei der Hufenklassifikation noch keine Kuchenbeckers festgestellt, dieser Name taucht in den genannten Orten erst Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Der »Geistliche Rezess« von 1875 erfasste einige Kuchenbeckers in Groß und Klein Karzenburg, Linow, Mühlenkamp und Porst, Provinz Pommern.
Genealogisch ist die Hufenklassifikation - sie enthält nach einer alten Schätzung 16.000 Namen - eine wichtige Quelle, weil die ländliche Bevölkerung bis weit ins 19. Jahrhundert an die Scholle gebunden war. Wenn also ein Name 1717 in einem Dorf vorkommt, findet man ihn 150 Jahre später in der Regel dort immer noch.
Bezogen auf eine bestimmte Kuchenbecker-Linie lässt die oben erwähnte Ortsgebundenheit der Landbevölkerung folgenden Schluss zu: wenn Hermann August Kuchenbecker 1848 in Bischofthum geboren wurde und sein Vater Friedrich Christian Kuchenbecker, geboren 1810, sein Leben an diesem Ort verbrachte, werden ihre Vorfahren 150 Jahre zuvor, also um 1660, auch hier gelebt haben. Und heute können wir belegen, dass ein David Kuchenbecker um 1634 in Bischofthum lebte, und demzufolge beantworteten die befragten Kockenbeckers in Bischofthum die Frage vier aus der Hufenklassifikation um 1719wie lange die Bauernhufen beim Herrenhofe oder Ackerwerke geweßen?
auch mit vor ihrem Dencken
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