Grundsätzlich stehen der Genealogie mehrere Quellengruppen zur Verfügung. In erster Linie sind die Kirchenbücher und Personenstandsbücher zu nennen. Für Bischofthum müssen wir den kriegsbedingten Verlust der Kirchenbücher und Personenstandsbücher feststellen.
Eine weitere wichtige Quelle stellen die Grundbücher bzw. deren Beilageakten (Grundakten) dar. In einigen der Grundakten sind Geburts- und Sterbebescheinigungen, Lehnbriefe, Testamente und Erbverträge dokumentiert. Leider sind nur noch wenige Bischofthumer Grundakten erhalten.
In den Grundakten von Sparsee sollen Vorfahren des Verfassers dokumentiert sein. Diese Grundakten lagern im Archiwum Panstwowe w Szczecinku, ul. Parkowa 4, PL-78-400 Szczecinek, Poland und wurden noch nicht herangezogen.
Daneben wurden für diese Chronik von anderen Ahnenforschern bereitgestellte Einwohnerlisten, Dokumente und Familienberichte ausgewertet sowie Steuerlisten, Personalakten von Lehrern, Pfarrerverzeichnisse und Musterungs- und Verlustlisten der Armeen. In Universitätsmatrikeln und Passagierlisten von Auswandererschiffen waren Bischofthumer Bürger bisher nicht nachzuweisen.
Kirchenbuch
In einem Aufsatz für die Baltischen Studien bemerkte Dr. M. Wehrmann, Oberlehrer in Stettin, 1892:
Wie in den anderen deutschen Ländern finden sich auch in Pommern vor der Reformation keine Kirchenbücher.
Für Bischofthum nannte er die Parochie Casimirshof im Kreis Bublitz als zuständig, und stellte fest, dass dort seit 1694 Kirchenbücher geführt wurden.
Baltische Studien 1892
Kirchenbücher sind Verzeichnisse über Taufen, Trauungen, Todesfälle, die von Pfarrern meist in chronologischer Reihenfolge angelegt werden. Sie stellen öffentliche Urkunden über die in ihnen verzeichneten Handlungen dar.
Trotz intensiver Suche ist der Verbleib der Kirchenbücher von Kasimirshof, in denen die Taufen, Trauungen und Todesfälle von Bischofthum dokumentiert wurden, bis heute nicht geklärt worden. Vermutet wird von mancher Seite, dass die Originale mit dem Pfarrhaus verbrannt seien. Dem steht die Aussage von Hans-Joachim Fock in seiner Monografie Kasimirshof im Rückblick, Seite 90, gegenüber, dass …
… das … Pfarrhaus …, bei unserer Rückkehr von derFluchtim März 1945 unbewohnt und innerlich verwüstet war; Bücher und Akten waren aus den Fenstern geworfen worden und im Garten und auf der Straße der Vernichtung preisgegeben. […] Das Pfarrhaus selbst stand bei unserer Ausreise im August 1947 noch …
Die beim Amtsgericht Bublitz deponierten Duplikate sind unauffindbar.
Personenstandsbuch
Personenstandsbücher als Register, in denen die Geburten, Heiraten und Sterbefälle einer Gemeinde dokumentiert werden, wurden für Bischofthum im Standesamt Kasimirshof seit dem 1. Oktober 1874 geführt, namentlich das Heiratsbuch, das Familienbuch, das Geburtenbuch und das Sterbebuch. Die entsprechenden Ereignisse wurden in den Personenstandsbüchern in jeweils zwei Exemplaren festgehalten, in einem Hauptregister und einem Nebenregister. Letzteres wurde nach dem Abschluss der Einträge für das jeweilige Jahr zur Aufbewahrung an das zuständige Amtsgericht Bublitz weitergeleitet.
Die Personenstandsbücher von Bischofthum sind wie die Kirchenbücher nicht auffindbar.
Grund- und Hypothekenbuch
1771 erfolgte die Einführung des Hypothekenwesens im hiesigen Amte und Auferlegung eines Grund- und Hypothekenbuches
.
Amtsgericht Bublitz II/362
Seit 1783 waren die Hypothekenbücher formgebunden, darin wurde festgehalten:
- Lage, Grenzen und
Pertinentien
(= Zubehör) des Grundstücks. - Besitzer. Deren Kauf- oder Erbkontrakte wurden als beglaubigte Abschriften bei den Beilageakten geführt und geben manchmal Auskunft über Jahrzehnte der Vergangenheit vor 1783.
- Wert des Grundstücks.
- Schulden und Real-Verbindlichkeiten (Onera).
Einwohnerliste
Der Ahnenforscher Egon Giese, Hamburg, hat in mühevoller Sammelarbeit eine Liste der Einwohner von Bischofthum zusammengestellt.
Egon Giese
Leider fehlen vielfach die Quellenangaben. Vollständige offizielle Bürger-, Adress- oder Telefonbücher liegen nicht vor.
Die Adressbücher der Provinz Pommern …
- Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Pommern, Leipzig: Niekammer, 1928, S. 269
- Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern, Leipzig: Niekammers Adreßbücher, 1939, S. 338-339
- Adreßbuch der Provinz Pommern, enthaltend ca. 23.000 Adressen der bestsituiertesten Bewohner des platten Landes, sowie der Städte Pommerns, Stettin: Niekammer, 1902, S. 8-9
… führen leider nicht alle Einwohner von Bischofthum auf.
Sonstiges
Offizielle Dokumente, die einen hohen Belegwert haben, sind Steuerlisten, Personalakten von Lehrern, Pfarrerverzeichnisse und Musterungs- und Verlustlisten.
Ebenfalls als glaubwürdig wurden die von anderen Ahnenforschern bereitgestellten Kopien von offiziellen Dokumenten eingestuft. Mündliche oder schriftliche Familienberichte und Auskünfte sind entsprechend gekennzeichnet, da die Erinnerung trügerisch sein kann.
In der Datenbank Kuchenbecker-Ahnen wurden die ermittelten zeitweiligen und lebenslangen Einwohner von Bischofthum festgehalten. Diese Einwohner sind überwiegend durch Belege gesichert.