Das von den Kolonisten vorgefundene Areal von Bischofthum war zum großen Teil von Sümpfen und Bruchwäldern bedeckt und überwiegend nicht landwirtschaftlich nutzbar. Von der Gesamtfläche von 1.008,612 ha konnten nur ca. 18 bis 22 % bewirtschaftet werden. Wölfe und Bären durchstreiften die Wälder und Sümpfe.
An den Hängen eines Hügels – dem Essberg –, im Halbrund um einen kleinen namenlosen See legten die Siedler ihre Wohnplätze an. Ihre Felder schlossen sich abseits der Gehöfte keilförmig an. Zum Wald hin offen, wurden die Hufen von jedem Kolonisten weiter in die unkultivierte Landschaft getrieben.
Das Land war daher erst durch die Hand der Kolonisten nutzbar und wertvoll geworden. Dennoch galt im Falle Bischofthums der Landesherr und in seiner Vertretung die Domänenverwaltung als Grundherr, also als der mit den durch die mittelalterliche Organisationsform der Grundherrschaft gegebenen Rechten und Befugnissen ausgestattete Grundbesitzer.
Die Bauern galten seit 1616 als Lassiten, d.h. die Höfe waren ihnen zur Nutzung überlassen. Zur Übereignung eines Hofes auf einen Nachfolger musste die Zustimmung der Domänenverwaltung eingeholt werden. Dagegen konnte der Grundherr den Bauern abstiften und den Hof an einen anderen vergeben.
Die Bauernhöfe in Bischofthum, mit Ausnahme des Schulzenhofes, waren seit alters her gleich groß. Entsprechend waren die Lasten zu gleichen Teilen vergeben. Diese Regel galt bis zur Aufteilung der Gemeinheitsflächen (Allmende) bzw. der Vergabe der Höfe zu erblichem Besitz (Erbverschreibung).
Erst nachdem die Erbverschreibungen erteilt waren, ging das Verfügungsrecht auf die Hofbesitzer über, deren Rechte und Pflichten in Hypothekenbüchern festgehalten wurden. Der Grundherr ließ sich hypothekarisch ein Vorkaufsrecht zusichern.
Als dann im Zusammenhang mit der Gemeinheitsteilung, der Einführung der Stallhaltung und der Verbesserung der Feldbestellung die Erträge stiegen und erkennbar auch kleinere Höfe den Besitzern das Auskommen sicherten, trat auch bezüglich der Hofgrößen eine Änderung ein.
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Die Handfeste von 1408 nennt eine Dorfgröße von
sechzig huben Cölmischer masze
. Eine altkulmer Hufe war 16,810 ha groß, damit betrug die Fläche des Dorfes 1.008,612 ha. Die Anzahl der Höfe oder deren Größe wurde nicht genannt. -
Nach der Dorfmatricul von 1628 hatten in Bischofthum 16 Bauern 11 ½ Landhufen zur Verfügung, das entspricht etwa einem Flächeninhalt von 226 ha, das sind ca. 22 % der Gesamtfläche. Also wurden von den 16 Bauern durchschnittlich 21,5 Morgen oder 14,12 ha bestellt.
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1719 wussten die Bischofthumer Bauern auf die Frage nach der Hofgröße keine Antwort.
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1778-1784 wurden im Zusammenhang mit der Absenkung des Vilmsees wohl auch in Bischofthum Sümpfe und Brüche trockengelegt und Bischofthum gewann 506,5 ha Acker- und Wiesenland.
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In einer Kostenberechnung des Königlichen Oberlandesgerichts zu Cöslin vom 17.05.1836 zur Gemeinheitsteilung sind die Größen der Anwesen im Einzelnen genannt, der Schulzenhof mit 133,41 ha, 16 Bauernhöfe à 74,37 ha, 3 Buden mit je 5,29 ha, Eigentum zu Casimirshof mit 16,50 ha, in der Summe 1.345,12 ha.
Die einzelnen Höfe hatten nach der Trockenlegung der Sümpfe und durch die anteilige Zuweisung der Gemeinheitsflächen gegenüber 1628 wesentlich an Größe zugenommen. Damit waren die Bauern nach den Erbverschreibungen in der Lage, Teilflächen zu verkaufen ohne ihr Auskommen zu schmälern, sodass in der Zeit nach 1852 sehr unterschiedliche Hofgrößen entstanden.
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1905 wurde der Flächeninhalt des Bischofthumer Areals mit 1.181,5 ha festgestellt. Davon waren 62 % = 732,5 ha landwirtschaftlich nutzbar. Durch Teilungen waren aus den 17 Bauernhöfen 33 geworden, diese hatten durchschnittlich eine Größe von 22,2 ha.
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1939 wurden im Landwirtschaftlichen Adreßbuch der Provinz Pommern Höfe größer als 20 ha erfasst, darunter befanden sich 13 Bischofthumer Höfe mit insgesamt 529 ha Flächeninhalt:
Name des Besitzers Größe in Hektaren (abgerundet) Summe Acker incl. Garten Wiesen Holzungen Unland, Hofr., Wege Alb. Dahlke 58 54 4 - - Herm. Giese 62 54 6 2 - Paul Gohlke 59 50 5 3 1 Karl Heyer 20 - - - - Karl Klatt 41 34 3 4 - Willy Kuchenbecker 26 24 3 - - Arthur Müller 56 41 4 8 1 Gust. Prochnow 22 17 2 3 - Oskar Schacht 35 26 2 6 1 Paul Schacht 29 22 2 4 - Ww. M. Schwanke 31 25 3 3 - Ernst Wehner 26 19 2 4 1 Karl Fuhlbrügge 64 57 4 2 1 Name des Besitzers Viehstand Pferde einschl. Fohlen Rindvieh gesamt davon Kühe Schafe Schweine Alb. Dahlke 4 18 12 4 12 Herm. Giese 4 17 10 3 10 Paul Gohlke 4 20 14 - 20 Karl Heyer - - - - - Karl Klatt 3 13 9 4 11 Willy Kuchenbecker 2 10 5 2 7 Arthur Müller 3 15 10 4 16 Gust. Prochnow 2 10 5 - 8 Oskar Schacht 2 14 7 3 10 Paul Schacht 2 13 6 - 11 Ww. M. Schwanke 2 11 6 2 10 Ernst Wehner 2 9 5 3 7 Karl Fuhlbrügge 4 21 14 - 15 Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern
Niekammers Adreßbücher, 1939, S. 338-339 -
Einige Bischofthumer Landwirte haben über ihre Höfe um das Jahr 1945 berichtet:
Der Hof von Ewald Schwanke hatte eine Größe von ca. 21 ha. Das lebende und tote Inventar umfasste 3 Pferde, 8 Kühe, 1 Zuchtsau, Schweine, Schafe, Federvieh; Dreschmaschine, Strohhäcksler, Schrotmaschine, Pflüge, Eggen, Wagen.
Karl Klatt betrieb einen Hof mit 10 Milchkühen, drei Pferden plus einem Fohlen, etlichen Kälbern, acht Schafen, mindestens 15 Gänsen, einigen Schweinen, einigen Enten, einer Anzahl Hühner und einer Menge Tauben sowie drei Hunden.
›Arthur‹ Karl Willy Müller: Die landwirtschaftliche Fläche betrug ca. 30 ha, darauf wurden angebaut: ca. 7,5 ha Kartoffeln, 5 ha Wiesen, 17,5 ha Roggen, Hafer, Gerste, Rüben. Das lebende Inventar bestand aus: 3 Pferden, 12 Kühen + 6 Jungvieh, 45 Schweinen, 5 Schafen, dazu Gänse, Enten, Hühner.
Um 1945 hatte der Hof von Bernhard Glashagen ca. 21 ha Fläche mit folgenden Tieren: 2 Pferde, 8 Kühe, 1 Zuchtsau, Schweine, Gänse, Enten, Hühner. Außerdem verfügte der Hof über folgende Geräte: Dreschmaschine, Mähbinder mit Flügelrad, Pflüge, Eggen, Hungerharke (Schlepprechen, ein zweirädriges landwirtschaftliches Gerät, das von einem Zugtier oder einem Traktor gezogen wird), Wagen zum Verlängern, Jauchefass, Kutschwagen mit Verdeck für Hochzeiten.
Zur Gastwirtschaft Rosenow gehörte eine kleine Landwirtschaft mit Pferden, Kühen, Schweinen und den unvermeidlichen Gänsen, Enten und Hühnern.
Der Hof Giese wurde wie folgt beschrieben: Fläche 32 ha, 3 Pferde, 1 Fohlen, 13 Kühe, 17 Schweine, 12 Schafe, 70 Hühner, 20 Gänse, 20 Enten, 10 Puten, 12 Bienenvölker. Dreschsatz, Strohbinder, Häckselmaschine, Schrotmühle, Kreissäge, Getreidereinigungsmaschine, Rübenschneider, Kartoffelsortiermaschine, Zentrifuge, Heuwender, Kartoffelroder, Kunstdüngerstreuer, Grasmähmaschine. Wohnhaus massiv 140 qm, Stall massiv 100 qm, Scheune und Rindviehstall massiv und Bretter 270 qm, Geräteschuppen Holz 175 qm, Bienenhaus Holz 25 qm.