Grundbuch-Blatt Nr. 13
Ortsteil-Nummer …
Auf dem Hofgrundstück wurde ein Neubau als Wohnhaus errichtet.
⚭ Wilhelmine Friederike Grönke
⚭ Ferdinand Naffin
⚭ Henriette Dahlke
⚭ Johanna Kuchenbecker
⚭ Bertha Rosenow
⚭ Erna Vandrey
Anmerkung
Das Grundstück Nr. 13 wurde 1860 geteilt in Nr. 13 und Nr. 23 und 1869 wieder unter Carl Horn in einer Hand vereint, gleichwohl wurden bis 1932 getrennte Grundbuchblätter geführt. Am 21. Dezember 1932 wurde das Grundbuch Bd. II Blatt 23 auf Blatt Nr. 126 übertragen. Eine ähnliche Übertragung wird auch für das Grundstück Nr. 13 vermutet.
Die Deutung des Spitznamens Ende als Wohnstättenname beruht auf der Annahme, dass damit der letzte Hof an der Dorfstraße – von Kasimirshof aus gesehen – gemeint war. Die Nummer 13 erschließt sich aus mehreren Teilungsurkunden.
Ende ist der Wohnstättenname für Jemanden, der am Ende eines Ortes wohnte.
Rosa und Volker Kohlheim Duden Familiennamen
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Ende Jacob Kockenbecker
Bei der Sitzung am 22.06.1797 …
… um die Richtigkeit der zu dem hiesigen Frey- und Lehn-Schultzen-Hofe gehörigen, und nach dem eingereichten Verzeichnis ausgemeßenen Grundstükke von Seiten der Dorfschaft anerkennen zu laßen …
… war u.a. Ende Jacob Kockenbecker anwesend. Dies war seine Erstnennung.
Amtsgericht Bublitz I/75_1797+06+22
Weitere Nennungen gab es in den Dokumenten vom 18. November 1825, 06. März 1826, 26. April 1826 und vom 22. April 1828.
An der Verhandlung am 22. April 1828 nahm Ende Jacob Kuchenbecker noch teil, danach taucht der Name nur noch in der Erbverschreibung von Jacob Friedrich Kuchenbecker (Grundstück Nr. 15) auf, ist jedoch durchgestrichen. Sein vorbereitetes und wegen seines Todes nicht mehr zutreffendes Formblatt wurde anderweitig verwendet.
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Christian Ludwig Kuchenbecker
Bauer Christian Ludwig Kuchenbecker wurde am 27. Dezember 1802 geboren und starb am 12. Januar 1866 in Bischofthum, er war nach dem am 13.03.1879 von der Kirche in Casimirshof ausgestellten Totenschein mit Friederike Wilhelmine Grönke verheiratet, die am 19. Oktober 1813 geboren wurde und am 6. Juni 1861 in Bischofthum verstarb.
Von der KPR erhielt das Königl. Domänen Rentamt zu Bublitz am 19.02.1838 die …
… in duplo ausgefertigten Erbverschreibungen für die bäuerlichen Wirthe zu Bischofthum und zwar
…
2. Xstian Ludwig Kuchenbecker
…mit dem Auftrage, sämmtliche Exemplare gerichtlich vollziehen zu lassen, sodann die Unicate den Interessenten […] zu behändigen, die Duplicate aber mit den Hypotheken-Recognitionen pro fisco binnen 3 Monaten hieher einzureichen.
Regierung Köslin/12805_1838+02+19
Christian Ludwig Kuchenbecker hat die Erbverschreibung am 04.09.1838 mit nebenstehender Unterschrift vollzogen.
Regierung Köslin/12805_1838+09+04_CLK
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Am 06.03.1840 übergab das Königl. Domänen Rentamt zu Bublitz an die Königl. Hochlöbl. Regierung zu Coeslin das gerichtlich vollzogene Duplikat.
Regierung Köslin/12805_1840+03+06
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Am 19.11.1844 wurde Christian Ludwig Kuchenbecker im Rezess zur Ablösung von Burg- und Baudiensten als Bauer und Gerichtsmann bezeichnet, ihm gehörte Hof Nr. 13.
Amtsgericht Bublitz I/72_1844+11+19
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Am Auseinandersetzungs-Rezess am 21.05.1852 wegen der Ablösung der bisherigen Abgaben nahm Ludwig Kuchenbecker als Besitzer des Bauernhofs Nr. 13 teil.
Amtsgericht Bublitz I/72_1852+05+21
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Christian Ludwig Kuchenbecker und seine Ehefrau Friederike Wilhelmine geborene Grönke schlossen mit ihrer Tochter Marie Albertine Kuchenbecker am 02.07.1860 einen Vertrag, der eingangs wie folgt lautet:
Unvorgeladen erschienen, persönlich bekannt
der Bauer Christian Ludwig Kuchenbecker und seine Ehefrau Friederike Wilhelmine geborene Grönke,
deren 24 Jahre alte Tochter, Marie Albertine Kuchenbeckeraus Bischofthum mit dem Antrage: von ihnen einen Kaufvertrag aufzunehmen.
Sie überreichen die Theilungkarte und Vermessungs- und Besiegelungs-Register über den zu theilenden Bauerhof No. 13 in Bischofthum. Der Bauer Kuchenbecker entläßt auch seine Tochter Marie Albertine hierdurch mit ihrer Einwilligung seiner natürlichen Gewalt.
Gegen Beider, so wie der verehelichten Kuchenbecker Dispositionsfähigkeit lassen sich keine Ausstellungen machen. Der Vertrag wurde dahin geschlossen
§.1.
Die Chr. Ludwig Kuchenbeckerschen Eheleute übereignen von ihrem in Bischofthum unter Hypoth No. 13 belegenen Bauerhof ihrer Tochter Marie Albertine …
Die Karte zeigt das Grundstück Nr. 13 mit den Teilungs- und den Außengrenzen. Westlich und nordöstlich grenzt das Grundstück Nr. 13 an das Gebiet der Stadt Baldenburg (grüne Linie) bzw. an den Schulzenacker (lila Linie), südöstlich und östlich an das Eigentum des Bauern Martin Dahlke (lila Linie). In den Ellerwiesen gehören die Nachbargrundstücke den Bauern August Horn, Carl Kuchenbecker, Martin Dahlke und C. F. Kuchenbecker. Als Eigentümer der Teilflächen des Hofes Nr. 13 sind Christian Ludwig Kuchenbecker und Friedrich Wilhelm (Ferdinand) Naffin genannt. Letzterer war der Ehemann von Marie Albertine Kuchenbecker.
Amtsgericht Bublitz I/82_1860+07+02
Amtsgericht Bublitz I/82_1860+06+00Zur Proklamation der Ehe in Sparsee von Marie Albertine Kuchenbecker, der Tochter von Christian Ludwig Kuchenbecker, Gerichtsmann und Vollbauer in Bischofthum, mit Friedrich Wilhelm Ferdinand Naffin lag ein Präsentationsschreiben aus Casimirshof vor.
Das von Nr. 13 abgeteilte Grundstück von Friedrich Wilhelm Ferdinand Naffin und Marie Albertine Kuchenbecker erhielt im Hypothekenbuch die Nummer 23.
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Christian Ludwig Kuchenbecker starb am 12.01.1866 im Alter von 63 Jahren, er hinterließ 7 minorenne und 3 majorenne Kinder.
Folgende Kinder sind bekannt: Marie Albertine Maria verehelichte Naffin, Henriette Amalia verehelichte Dügge, Geburt: um 1837, Hulda verehelichte Manke, Geburt: 1847.
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In der
Zeichnung des hinten am sogenannten Lübsch belegenen Wiesenplans des Bauerhofs No. 13 zu Bischofthum
sind folgende Einträge zu finden:- linker Rand
- Wiesenplan des Bauern Martin Dahlke
- rechter Rand
- Wiesenplan des Bauern Carl Kuchenbecker I
- mittig
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- Wiesenplan der verstorbenen Halbbauern Ludw. Kuchenbeckerschen Erben zu Bischofthum No. 13 zugehörig
- Wiesenplan des Halbbauern Ferd. Naffin
- die zu verkaufende Wiesenfläche 24 ½ R. lang 7 17/49 Ruthen breit, ein Morgen groß, nordwestlich belegen
- der die Wiesen durchfließende Bach
- zu Bischofthum
Amtsgericht Bublitz I/82_1867+02+23
In einem Dokument vom 18.03.1867 wurde Carl Friedrich Kuchenbecker als Darlehensgeber für Ferdinand Naffin genannt.
Amtsgericht Bublitz I/82_1867+03+18
Ein das Darlehen betreffenden Postbehändigungsschein vom 30.03.1867 mit dem Adressaten Karl Fr. Kuchenbecker unterschrieb dessen Tochter Johanne als Empfängerin.
Amtsgericht Bublitz I/82_1867+03+30
1852 existierten zwei Bauern namens Karl (Carl) Fr. Kuchenbecker, Besitzer der Höfe Nr. 6 und Nr. 17. Carl Friedrich Kuchenbecker, Hof Nr. 17, hat sich als unvermögend bezeichnet.
Regierung Köslin/12805_1838+09+19
Daher wird der Besitzer von Hof Nr. 6 der Darlehensgeber für Ferdinand Naffin gewesen sein. Noch im Jahr 1867 wurde der Hof Nr. 13 auf Antrag der Erben und
im Namen des Königs
versteigert. -
August Dahlke und Carl Horn
Am 01. April 1867 war eine Subhastation für den Hof der Erben des Halbbauern und Gerichtsmann Christian Ludwig Kuchenbecker mit einer Ankündigungsfrist von 3 Monaten beschlossen, bei der die Eigentümer August Dahlke und Carl Horn in Bischofthum den Hof ersteigerten.
Amtsgericht Bublitz I/82_1867+04+01
Der Eigentümer und Tagelöhner August Dahlke starb noch im Jahre 1867, seine Witwe Friederike geb. Rahnenführer aus Bischofthum heiratete Carl Henning, Eigentümer in Porst. Carl Horn wurde alleiniger Eigentümer des Grundstücks Nr. 13.
Amtsgericht Bublitz I/73_1869+12+08
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Carl Horn
Am 28. April 1869 übernahm Carl Horn gemeinsam mit seiner Ehefrau Henriette geb. Dahlke zusätzlich zu seinem Grundstück Nr. 13 den überwiegenden Teil der Äcker und Wiesen des Hofes Nr. 23.
Carl Horn beantragte für das Grundstück Nr. 23 …
… den Besitztitel für ihn und seine Ehefrau Henriette geb. Dahlke zu berichtigen.
Amtsgericht Bublitz I/82_1869+04+28
Durch diesen Kauf waren die Höfe Nr. 13 und 23 im Jahr 1869 nach 9 Jahren Trennung wieder vereint, wenn auch mit geminderter landwirtschaftlicher Fläche.
Amtsgericht Bublitz I/82_1867-1932
Obwohl die Höfe Nr. 13 und 23 wieder in einer Hand waren, wurden im Grundbuch Band II weiter zwei getrennte Blätter geführt: Nr. 13 und Nr. 23.
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Der Bauer Carl Horn und dessen Ehefrau Henriette geborene Dahlke tauschten ihre Höfe Nr. 13 und 23 mit Vertrag vom 09.05.1878 gegen das Grundstück Nr. 1 des Bauern August Johann Horn und dessen Ehefrau Johanne geb. Kuchenbecker. Die Übergabe erfolgte am 14. Mai 1878. Damit waren Bauern August Johann Horn und dessen Ehefrau Johanne geb. Kuchenbecker die neuen Eigentümer der Höfe Nr. 13 und 23.
Amtsgericht Bublitz I/80_1878+05+14
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Der Bauer August Johann Horn und dessen Ehefrau Johanne geb. Kuchenbecker übernahmen die Höfe Nr. 13 und 23 am 14. Mai 1878. Der Eintrag im Grundbuch lautet:
(Name des Besitzers) Der Bauer August Horn und dessen Ehefrau Johanna geborene Kuchenbecker zu Bischofthum
(Titulus possessionis) Auf Grund des notariellen Tauschvertrages vom 9. Mai 1878 aufgelassen am 3 und eingetragen am 8 Oktober 1883.
Amtsgericht Bublitz I/82_1867-1878
Kinder von August Horn und dessen Ehefrau Johanna geborene Kuchenbecker sind nicht bekannt.
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Gustav Giese
Gustav Giese und dessen Ehefrau Bertha Rosenow übernahmen die Höfe Nr. 13 und 23, worauf das Königliche Amtsgericht am 22. März 1893 verfügte:
Einzutragen Band II No. 13 und 23 des Grundbuchs von Bischofthum
Abtheilung I Sp. 1-3Der Bauer Gustav Giese in Bischofthum welcher mit Bertha Rosenow in Ehe und Gütergemeinschaft lebt.
Auf Grund der Auflassung vom 22.März 1893 eingetragen an demselben Tage. …
Amtsgericht Bublitz I/82_1893+03+22
Gustav Giese wurde am 09.01.1858 in Neu-Zippnow geboren und starb am 14.10.1901 in Bischofthum.
Er heiratete Berta Rosenow, sie wurde am 06.02.1860 geboren und starb am 17.07.1938.
Berta Giese geb. Rosenow versäumte nach dem Tode von Gustav Giese den Besitzerwechsel im Grundbuch berichtigen zu lassen. Erst im Jahre 1914 beantragte sie die Korrektur.
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Gütergemeinschaft Giese
Nach dem Tode von Gustav Giese wurde der Hof von seiner Ehefrau Bertha geb. Rosenow in Gütergemeinschaft mit den Kindern weitergeführt. Die neuen Besitzer wurden in die Grundakte am 15. März 1914 eingetragen
auf Grund des Zeugnisses des Königl. Amtsgerichts Bublitz vom 25. November 1913 und des Antrages vom 20. Februar 1914
.Der Eintrag vom 15 März 1914 im Grundbuch lautete:
Die Witwe des Bauern Giese Bertha geb. Rosenow in Bischofthum in fortgesetzter Gütergemeinschaft mit folgenden Kindern:
- Margarethe verehelichte Landwirt Emil Schwanke in Zippnow
- Gustav, Landwirt in Bischofthum
- Hermann, Landwirt in Bischofthum
- Else, unverheiratet in Bischofthum
- Olga, unverheiratet in Bischofthum
- Franz geb. 16. März 1894, Brauereilehrling in Rhinow [Landkreis Havelland, GK], Koordinaten N 52.751, O 12.343
- Meta geb. 24. März 1898 in Bischofthum
- Erna geb. 29. Januar 1900 in Bischofthum
Geschwister Giese
Amtsgericht Bublitz I/82_1914-1932
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Hermann Giese
Hermann Giese wurde am 06.03.1888 geboren und starb am 11.01.1976. Er heiratete am 02.06.1922 Erna Vandrey, geboren am 15.02.1900 und gestorben am 29.06.1987.
Hermann Giese soll 1927 Gemeindevorsteher gewesen sein. Da Wilhelm Minther seit 1929 Gemeindevorsteher war und die Amtszeit 6 Jahre umfasste, wird Hermann Giese ca. 1923 dieses Amt angetreten haben.Ahnenforschung Gollnick
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Das Grundstück wurde am 14. Dezember 1931 zugunsten des Landwirts Herman Giese aufgelassen.
Amtsgericht Bublitz I/82_1867-1932
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Franz Papenfuß war der Pfarrer in Kasimirshof und auch für Bischofthum zuständig. Er wird noch heute in Polen wegen seiner Unterstützung des Widerstands der polnischen Zwangsarbeiter verehrt.
Gesellschaft in Bischofthum, Über den Widerstand gegen das NS-Regime
Hermann Giese wurde im Landwirtschaftlichen Adressbuch der Provinz Pommern als Erbhof-Besitzer geführt.
Die Größe des Hofes war mit 62 ha angegeben, davon waren 54 ha Acker- und Gartenland, 6 ha Wiesen und 2 ha Holzungen. Der Hof hielt 4 Pferde einschl. Fohlen, 17 Rindviecher, davon 10 Kühe, 3 Schafe und 10 Schweine. Das unvermeidliche Federvieh war nicht angegeben.
Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern, Leipzig: Niekammers Adreßbücher, 1939, S. 338-339
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Eroberung und Besetzung des Dorfes durch sowjetische Truppen, Beschlagnahme der Gehöfte und Vertreibung der deutschen Bevölkerung durch die Polen.
Über die Flucht und Vertreibung wird ausführlich im Buch
Geschichte von Bischofthum
berichtet. -
Auf dem Hofgrundstück wurde ein Neubau als Wohnhaus errichtet.
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