Grundbuch-Blatt Nr. …
Ortsteil-Nummer 33
⚭ Berta Johanna Dahlke
Anmerkung
Die Lage des Hofes wurde von Zeitzeugen bestätigt.
Die Besitzer des Hofes vor Gustav Prochnow sind nicht bekannt (2014). Er könnte mit einem abgetrennten (separierten) Grundstück der Nachfolger eines der nachstehenden Bauern sein, deren belegbare Besitzfolge mit dem genannten Inhaber vorzeitig abriss:
Die Höfe auf dem Abbau Bischofthum entstanden nach den Erbverschreibungen und dem Abschluss der Regulierung etwa ab 1843, als die Teilung der Höfe möglich war und die Erwerber ihre Hofgebäude in der Nähe ihrer Äcker und Wiesen errichteten. Der Abbauhof des Gustav Prochnow könnte um 1850/1852 als Gründung der Brüder Carl und Ernst Gottlieb Dahlke entstanden sein. Ernst Gottlieb Dahlke wird nach dem Tod seines Bruders Carl um 1860 die Hälfte des Hofes Nr. 3 auf dem Abbau besessen haben.
Am 6. April 1900 war der Viertelbauer Karl Dahlke, geboren um 1860, wohnhaft in Abbau Bischofthum, Trauzeuge bei der Hochzeit von Karl Otto David Dahlke aus Porst mit Friederike Wilhelmine Albertine Dahlke aus Bischofthum, der Tochter von Ernst Gottlieb Dahlke und mutmaßlichen Schwester des Viertelbauers Karl Dahlke.
Gustav Prochnow könnte den Hof um 1910 durch Einheirat in die Familie Dahlke – mit der Heirat von Berta Johanna Dahlke, der vermeintlichen Tochter des Viertelbauers Karl Dahlke – erworben haben. Allerdings liegt ein Beleg für die Abstammung von Berta Johanna Dahlke nicht vor.
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Gustav Prochnow
Gustav Prochnow heiratete Berta Johanna Dahlke am 8. April 1910. Er war geboren am 3. März 1884, sie am 24. November 1888.
Ihre Kinder waren Gertrud (1913-), Elisabeth (24.09.1919-10.11.1995), Else, Kurt, Erich und Irma (07.05.1928-).
Der Zeitzeuge Egon Giese von Abbau Baldenburg berichtete, dass seine Eltern in der Winterzeit ab und zu mit dem Nachbarn Prochnow bis spät in die Nacht Schafskopf spielten: eine zusätzliche indirekte Bestätigung für die Lage des Hofes.
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Die Größe des Hofes war im Landwirtschaftlichen Adressbuch mit 22 ha angegeben. Davon waren 17 ha Äcker, 2 ha Wiesen und 3 ha Holzungen. Auf dem Hof wurden 2 Pferde, 10 Rindviecher und 8 Schweine gehalten.
Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern, Leipzig: Niekammers Adreßbücher, 1939, S. 338-339
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Eroberung und Besetzung des Dorfes durch sowjetische Truppen, Beschlagnahme der Gehöfte und Vertreibung der deutschen Bevölkerung durch die Polen.
Über die Flucht und Vertreibung wird ausführlich im Buch
Geschichte von Bischofthum
berichtet.Deportation
Laut Abfertigungsprotokoll gehörte die Familie Prochnow (Gustav Prochnow geb. 03.03.1884, Berta Dahlke geb. 24.11.1888, Irma Prochnow geb. 07.05.1928, Elisabeth Kuchenbecker geb. Prochnow geb. 24.09.1919, Hans-Jürgen Kuchenbecker geb. 08.09.1943) zu einer Gruppe von 51 Deportierten aus Sparsee (Spore) und Neustettin (Szczecinek). Ihr Wohnort war mit Bischofthum angegeben, das zu diesem Zeitpunkt von Spore verwaltet wurde. Auf der Rückseite des Protokolls unterschrieb Ernst Wehner am 07.05.1946 für die Korrektheit.
Deportation via Neustettin, VertrList_1946-497
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Goldene Hochzeit von Gustav Prochnow und Berta Johanna geb. Dahlke am 08.04.1960 in Enger (Kreis Herford), Am Eichenspul 7.
Neues Schlochauer und Flatower Kreisblatt, 8.Jg No.3 (87), S.1197
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Der bei dem Grundstück liegende Hügel ist den Zeitzeugen als
Juliusberg
bekannt.